Besprechung: Änderungvorschläge zu den IGV

Zur Fundierung von Argumenten gegen die geplanten Änderungen der WHO-Gesundheitsvorschriften

Letzte Aktualisierung: 2024-03-29

 

In diesem Beitrag bespreche ich den Vertragsentwurf für eine Änderung der WHO Gesundheitsvorschriften. Ziel ist es, Indizien für oder gegen den Verdacht einer stillen Machtübernahme zu sammeln. Einen Eindruck von dem Gesetzestext zu vermitteln. Wichtige Passagen zu präsentieren. Wenn ich dir mit diesem Beitrag geholfen habe, deine Einarbeitungszeit in den Vertragstext um 2 Stunden zu verkürzen, wäre ein Ziel erreicht.

Der vorliegende Beitrag ist ein Arbeitsbeitrag zur:

Serie zum WHO-Pandemievertrag

 

Gegenstand der Textarbeit ist die „Article-by-Article Compilation of Proposed Amendments to the International Health Regulations (2005) submitted in accordance with decision WHA75(9) (2022)“ genannt RC-Report, vom 6. Februar 2023

Vertragsdokument
https://apps.who.int/gb/wgihr/pdf_files/wgihr1/WGIHR_Compilation-en.pdf
lokal gespeichert, mit meinen Markierungen: WGIHR_Compilation-en-kom.pdf
eine deutsche Übersetzung findet sich auf der Seite von mwgfd.org

 

Notation:
Vorschlag für neuen Text: fettgeschrieben.
Vorschlag für eine Streichung: durchgestrichen.
Meine Hervorhebung: mit blauem Hintergrund versehen.

Los geht’s. In Artikel 1 werden Definitionen zusammengestellt. Zwei Änderungvorschläge sind für die Diskussion interessant:

Article 1 Definitions

“standing recommendation” means non-binding advice issued by WHO for specific ongoing public health risks pursuant to Article 16 regarding appropriate health measures for routine or periodic application needed to prevent or reduce the international spread of disease and minimize interference with international traffic;

“temporary recommendation” means non-binding advice issued by WHO pursuant to Article 15 for application on a time-limited, risk-specific basis, in response to a public health emergency of international concern, so as to prevent or reduce the international spread of disease and minimize interference with international traffic;

Es wird vorgeschlagen, dass die Definitionen von „dauerhafter Empfehlung“ und „zeitlich begrenzter Empfehlung“ für Gesundheitsmaßnahmen dahingehend geändert werden, dass nun diese Empfehlungen nun nicht mehr ausdrücklich als nicht-bindend definiert werden sollen. Also ein klarer Schritt in Richtung Weisungsbefugnis der WHO.

 

Article 2 Scope and purpose

The purpose and scope of these Regulations are to prevent, protect against, prepare, control and provide a public health response to the international spread of diseases including through health systems readinessand resilience in ways that are commensurate with and restricted to public health risk all risks with a potential to impact public health, and which avoid unnecessary interference with international traffic and trade, livelihoods, human rights, and equitable access to health products and health care technologies and know how.

Im Absatz 2 über den Anwendungsbereich und das Ziel der Internationalen Gesundheitsvorschriften soll der Anwendungsbereich der Gesundheitsvorschriften von „öffentlichen Gesundheitsrisiken“ zu „allen Risiken, die das Potential haben auf die öffentliche Gesundheit einzuwirken“ ausgedehnt werden. Eine Entgrenzung des Anwendungsbereichs.

 

Article 3 Principles

1. The implementation of these Regulations shall be with full respect for the dignity, human rights and fundamental freedoms of persons based on the principles of equity, inclusivity, coherence and in accordance with their common but differentiated responsibilities of the States Parties, taking into consideration their social and economic development.

Hier wird vorgeschlagen, die „Würde, Menschenrechte und fundamentalen Freiheiten der Person“ als leitendes Prinzip zu streichen. Stattdessen sollen „gleicher Zugang zu Gesundheitsgütern, Inklusivität und Zusammenhalt“ leitende Prinzipien werden.

Was mir zuerst in den Sinn kommt, ist, dass die Menschenrechte und die Freiheiten der Person zentrale Werte der westlichen Kultur sind, jedenfalls kulturgeschichtlich. Diese zu streichen deutet darauf hin, dass hier auf ein anderes Wertesystem umgeschwenkt werden soll.
Dann frage ich mich, warum die neuen Prinzipien nicht einfach zu den bestehende Regeln hinzugefügt werden. Eine naheliegende Antwort ist, dass die bisher im Gesetzestext stehenden Prinzipien den vorgeschlagenen Prizipien im Wege stehen. Die WHO will demnach künftig Maßnahmen ergreifen, welche die „Würde, Menschenrechte und fundamentalen Freiheiten der Person“ beeinträchtigen, richtig?

Die neuen Prinzipien „gleicher Zugang zu Gesundheitsgütern, Inklusivität und Zusammenhalt“ sind im Übrigen Prinzipien, die sich mit einer Führungsrolle der WHO kombinieren lassen. Das Prinzip „Freiheit der Person“ hingegen verlangt eher nach einem partnerschaftlichen Vorgehensweise. Auch diese Vorschläge gehen in die Richtung, dass die WHO stärkere Weisungsbefugnis und Macht über Menschen anstrebt.

 

Article 4 Responsible authorities

1. Each State Party shall designate or establish an entity with the role of National IHR Focal Point and the authorities responsible within its respective jurisdiction for the implementation of health measures under these Regulations. WHO shall provide technical assistance and collaborate with States Parties in capacity building of the National IHR focal points and authorities upon request of the States Parties.

Dieser ergänzende Vorschlag dürfte zur Folge haben, dass die WHO mehr und intensiveren Kontakt zu mehr National IHR focal points erhält. Indem die WHO technische Unterstützung leistet, werden mehr Mitgliedsstaaten diese focal points auf die gleiche Art und Weise ausstatten. Im günstigen Fall werden dadurch bessere Standards realisiert und die Kommunikation verbessert. Im ungünstigen Fall wird Gleichschaltung verstärkt und Monokultur gefördert.

 

Article 5 Surveillance

1. Each State Party shall develop, strengthen and maintain, as soon as possible but no later than five years from the entry into force of these Regulations for that State Party, the capacity to detect, assess, notify and report events in accordance with these Regulations, as specified in Annex 1. Developed State Parties and WHO shall offer assistance to developing State Parties depending on the availability of finance, technology and know-how for the full implementation of this article, in pursuance of the Article 44. This capacity will be periodically reviewed through the Universal Health Periodic Review mechanism, in replacement of the Joint External Evaluation that began in 2016 . Such review shall / ALT Should such review identify resource constraints and other challenges in attaining these capacities, WHO and its Regional Offices shall, upon the request of a State Party, provide or facilitate technical support and assist in mobilization of financial resources to develop, strengthen and maintain suchcapacities.

Die entwickelten Ländern müssen („shall“ nicht „should“) Entwicklungsländer unterstützen. Hört sich nach einem guten Ziel an. Allerdings praktisch gesehen sehr vage. Was soll das sein „availablity of finance“? Wie passt eine Technologieweitergabe in die bestehende Forschungslandschaft? Diese Vagheit beißt sich mit der müssen-Vorgabe.

Klar ist hingegen, dass die WHO eine weitere Aufgabe erfüllen soll. Was sie größer machen und die Mitgliedsstaaten oder andere nicht-staatliche Organisationen Geld kosten würde.

 

Article 6 Notification

New 3. No sharing of genetic sequence data or information shall be required under these Regulations. The sharing of genetic sequence data or information shall only be considered after an effective and transparent access and benefit sharing mechanism with standard material transfer agreements governing access to and use of biological material including genetic sequence data or information relating to such materials as well as fair and equitable sharing of benefits arising from their utilization is agreed to by WHO Member States, is operational and effective in delivering fair and equitable benefit sharing.

Ein neuer Absatz 3 zu Artikel 6 möchte festschreiben, dass keine Genomsequenzen weitergegeben werden müssen. Jedenfalls solange nicht, bis ein guter Mechanismus für die Aufteilung daraus resultierender Vorteile existiert. Dieser Absatz ist in Bezug auf die WHO-interne Diskussion um die Weitergabe von Genomsequenzen interessant. Es gibt nämlich auch Vorschläge, welche eine solche Weitergabe fordern, aber die praktischen Konsequenzen nicht durchdacht haben (➜Teil I: Biolabore und Gain-of-Function)

 

Article 9: Other Reports

1. WHO may take into account reports from sources other than notifications or consultations and shall assess these reports according to established epidemiological principles and then communicate information on the event to the State Party in whose territory the event is allegedly occurring. Before taking any action based on such reports, WHO shall consult with and attempt to obtain verification from the State Party in whose territory the event is allegedly occurring in accordance with the procedure set forth in Article 10. To this end, WHO shall make the information received available to the States Parties and only where it is duly justified may WHO maintain the confidentiality of the source. This information will be used in accordance with the procedure set forth in Article 11.

Es wird vorgeschlagen, dass die WHO künftig Berichte von Ereignissen in einem Land nicht mehr mit den Vertretern dieses Landes besprechen und verifizieren muss, bevor sie Maßnahmen ergreift. Auch in diesem Vorschlag zeigt sich ein obrigkeitsstaatliches Denken. Aus Respekts- und Kommunikationsgründen ist es erforderlich, mit einer betroffenen Partei auch zu reden. Informationen müssen weder richtig noch vollständig sein. Von daher ist es sachdienlich, diese gemeinsam zu begutachten und deren Qualität zu erhöhen. Auf beides scheint die WHO künftig verzichten zu wollen. Also weniger Qualität und Vorschriften erlassen ohne Absprache mit den Betroffenen.

 

In Artikel 12 geht es darum, wer wie einen internationalen Gesundheitsnotstand ausrufen kann.

Article 12 Determination of a public health emergency of international concern public health emergency of regional concern, or intermediate health alert

1. The Director-General shall determine, on the basis of the information received, in particular from the State Party within whose territory an event is occurring, whether an event constitutes a public health emergency of international concern in accordance with the criteria and the procedure set out in these Regulations.

5. If the Director-General, following consultations with the Emergency Committee and relevant States Parties the State Party within whose territory the public health emergency of international concern has occurred, considers that a public health emergency of international concern has ended, the Director-General shall take a decision in accordance with the procedure set out in Article 49. If there is still a need for recommendations, he should consider convening the Review Committee to advise on issuing standing recommendations in accordance with Articles 16 and 53.

Also: Der Generaldirektor kann Gesundheitsnotstände ausrufen (Absatz 1). Und beenden (Absatz 5).

Dann haben wir Artikel 12 Absatz 2:

2. If the Director-General considers, based on an assessment under these Regulations, that a potential or actual public health emergency of international concern is occurring, the Director-General shall notify all States Parties and seek to consult with the State Party in whose territory the event arises regarding this preliminary determination […]
If the Director-General determines that the event constitutes a public health emergency of international concern, and the State Party are in agreement regarding this determination, the Director-General shall notify all the States Parties, in accordance with the procedure set forth in Article 49, seek the views of the Committee established under Article 48 (hereinafter the “Emergency Committee”) on appropriate temporary recommendations.

In der aktuell gültigen Fassung steht dort: Wenn der Generaldirektor überlegt, ob ein PHEIC aufgetreten ist, dann soll er den Staat konsultieren, in dessen Territorium das Ereignis auftaucht.
Wenn der Generaldirektor und der betreffende Staat in der Einschätzung eines PHEIC übereinstimmen, dann soll der Generaldirektor alle Staaten benachrichtigen und die Ansichten des Notfall-Kommittee zu geeigneten temporären Maßnahmen einholen.

Dieses Verfahren soll geändert werden zu: Wenn der Direktor überlegt, ob ein PHEIC aufgetreten ist, dann soll er gleich alle Staaten benachrichtigen und dann den Staat konsultieren, in dessen Territorium das Ereignis auftaucht.
Und weiter: Wenn der Generaldirektor bestimmt, dass ein PHEIC aufgetreten ist, dann soll der Generaldirektor alle Staaten benachrichtigen und die Ansichten des Notfall-Kommittee zu geeigneten temporären Maßnahmen einholen.

Bemerke: Die Bedingung, dass sich der Generaldirektor und der Staat, in dem das Ereignis stattfindet, einig sein müssen, soll gestrichen werden. Der Generaldirektor soll künftig alleine bestimmen.
Update 2024-03-29: Aktuell interpretiere ich diese Passage anders. Die Übereinstimmung mit dem Staat, in dessen Gebiet das fragliche Ereignis sein soll, ist laut der alten Fassung ja nur Voraussetzung für das Anschieben des Verfahrens in Artikel 49. Dort geht es aber gar nicht um das Ausrufen des PHEIC, sondern um die Bestimmung der Maßnahmen. Insofern kann das Streichen dieser Passage vielleicht auch einfach eine Unklarheit in der alten Version beheben.

Er soll sich dabei absprechen und Informationen einholen, aber er allein entscheidet.
Warum nicht ein Gremium mit Begründungsschrift, wie beispielsweise beim Bundesverfassungsgericht, entscheiden lassen? Warum einen einzigen Menschen entscheiden lassen? Und warum gibt es keinen Änderungsvorschlag dazu?

Update 2024-03-29
Unfassbarerweise ist mir doch bisher der Änderungsvorschlag durch die Lappen gegangen, dass der Generaldirektor die Überlegungen, ob ein PHEIC vorliegt oder nicht, bereits durchführen soll, wenn ein potentieller PHEIC vorliegen könnte – eine weitere Aufweichung der Kriterien für einen PHEIC.
Beachte an dieser Stelle, dass sich die WHO hier nicht als einheitlicher Block darstellt. Die WGIHR-Arbeitsgruppe kritisiert diese Regel als doppelgemoppelt, weil ja auch schon ein PHEIC zunächst potentiellen Charakter habe.

Update 2024-04
Der Generaldirektor soll auch dann Maßnahmen-Empfehlungen aussprechen können, wenn sich das Expertengremium und der Generaldirektor nicht einig werden, ob ein PHEIC vorliegt oder nicht. Kann er bisher auch schon, wird aber nochmal ausformulier:

Artikel 12 Absatz NEW (6)
The Director-General, if the event is not designated as a public health emergency of international concern, based on the opinion/advice of the Emergency Committee, may designate the
event as having the potential to develop into a public health emergency of international concern, communicate this and the recommended measures to States parties in accordance with procedures set out in Article 49

New 7. A Regional Director may determine that an event constitutes a public health emergency of regional concern and provide related guidance to States Parties in the region either before or after notification of an event that may constitute a public health emergency of international concern is made to the Director-General, who shall inform all States Parties.

Die regionalen Direktoren sollen regionale Gesundheitsnotstände ausrufen können. (> Die 6 WHO-Regionen).

 

Article 13 Public health response

3. At the request of a State Party, WHO shall collaborate articulate clearly defined assistance to a StateParty offer assistance to a State Party in the response to public health risks and other events by providing technical guidance , health products, technologies, know-how, deployment of civil medical personals, and assistance and by assessing the effectiveness of the control measures in place, including the mobilization of international teams of experts for on-site assistance, when necessary, […]

Auch diese Änderung geht in Richtung einer bevormundenden WHO. Die WHO soll nun nicht mehr Hilfe auf Anfrage zur Verfügung stellen, sondern Hilfe anbieten müssen.

Und die WHO soll technische Hilfestellungen, Gesundheitsprodukte, Technologie, Know-how und medizinisches Personal bereitstellen. Unbegrenzt – jedenfalls wird keine Begrenzung vorgeschlagen. Was ist davon zu halten? Anlass für die Überarbeitung der Gesundheitsvorschriften war Covid-19. Covid-19 war eine weltweite Aktion. Angenommen so etwas würde sich wiederholen. Dann müsste die WHO allen Ländern dieser Erde, so sie dies wünschen, technische Hilfestellungen, Gesundheitsprodukte, Technologie, Know-how und medizinisches Personal bereitstellen. Welches Land sollte das nicht einfordern (nehmen wir mal an, die Hilfe würde als halbwegs hilfreich eingeschätzt)? Das entlastet doch massiv die eigene Kasse? Auf der anderen Seite muss dann die WHO von den Mitgliedsstaaten Geld einfordern. Am Ende eine massive Ausweitung der WHO.

Absatz 5 ist dann auch genau dafür da, die benötigten Mitteln von den Staaten einzufordern:

5. When requested by WHO, States Parties should shall provide, to the extent possible, support to WHO-coordinated response activities, including supply of health products and technologies, especially diagnostics and other devices, personal protective equipment, therapeutics, and vaccines, for effective response to PHEIC occurring in another State Party’s jurisdiction and/or territory, capacity building for the incident management systems as well as for rapid response teams. Any State Party unable to fulfil such requests shall inform the reasons for the same to WHO and the Director General shall include the same in the report submitted to WHA under Article 54 of these Regulations.

Stellt sich die Frage, wie bindend diese Abgaben sind. Sprachlich sind sie bindend formuliert („shall“ nicht „should“). Ein Staat, der die Abgaben „nicht leisten kann“, muss diese unter Angaben von Gründen auch nicht leisten. Ein Zwangsmechanismus wird nicht vorgeschlagen. Es wird jedoch offen gelassen, was „nicht leisten kann“ bedeuten soll. Diesen Sachverhalt genau zu definieren ist wichtig, denn das bestimmt ja, wieweit die WHO von ihren Mitgliedsstaaten Ressourcen ziehen kann.

 

Es gibt zwei Vorschläge einen neuen Artikel 13A einzuführen. Darin soll die Rolle der WHO für die Reaktion auf einen Gesundheits­notstand genauer beschrieben werden.

NEW Article 13A WHO Led International Public Health Response

1. States Parties recognize WHO as the guidance and coordinating authority of international public health response during public health Emergency of International Concern and undertake to follow WHO’s recommendations in their international public health response.

Hier wird nocheinmal betont, dass die Staaten die WHO als Führungsautorität anerkennen und den WHO-Empfehlungen folgen. Vom Prinzip her steht dies auch schon in der WHO-Verfassung Artikel 2a. Aber es soll nochmal betont werden.

2. WHO shall carry out an assessment of the availability and affordability of the heath products such as diagnostics, therapeutics, vaccines, personal and protective equipment and other tools required for responding to public health emergencies of international concern, including the potential increase in supply resulting form the surge and diversification of production and in cases of expected shortage of supply, WHO shall develop and allocation plan for health products so as to ensure equitable access to people of all States Parties.

Die WHO soll einen Verteilungsplan für Gesundheitsprodukte erstellen, der für die Menschen aller Staaten gleichen Zugang zu Gesundheitsprodukten gewährleistet.
Also das Ziel, dass es allen Menschen gut gehen möge und sie alle die Hilfe bekommen sollen, die möglich ist, kann ich nachvollziehen.
Aber das Mittel, das Mittel, das Mittel, ist es geeignet oder richtet es mehr Schaden als Nutzen an?

Zunächsteinmal was auf jeden Fall passieren würde, ist, dass die WHO einen neuen Aufgabenbereich bekommt und zwar im Zentrum der von Verteilung von Pharmaprodukten. Außerdem soll ja eine Umverteilungskomponente dabei sein. Das heißt, die WHO nimmt und gibt Ressourcen an Länder ihrer Wahl. Günstige Voraussetzungen für Korruption.

In den Wirtschaftswissenschaften wird im Zusammenhang mit Umverteilungsmechanismen auf u.a. auf folgende Punkte aufmerksam gemacht: Betrachte die Kosten, die der Umverteilungsmechanismus hat. Beachte, dass der Umverteilungsmechanismus auf die Entstehung der Produkte zurückwirkt, weil die Menschen ihr Verhalten ändern werden. Es steht außerdem zu befürchten, dass bei einer zentralen Organisation nur grobe Informationen über die Produkte und die Bedürfnisse der Menschen erhoben und verarbeitet werden können.
Alternativvorschlag: Wie wäre es, wenn die WHO die internationalen Abkommen und Gepflogenheit auf vermeidbare Benachteiligung von Entwicklungsländern durchforstet und anregt, diese Benachteiligungen zu beseitigen?

4. Upon request of WHO, States Parties with the production capacities shall undertake measures to scale up production of health products,
including through diversification of production, technology transfer and capacity building especially in the developing countries.

Die WHO will nicht nur die Verteilung der Gesundheitsprodukte übernehmen, sondern sie will auch sagen können, wer was wo produziert. Zentralplanungswirtschaft. Anwendungsgebiet ohne Angaben von Grenzen oder einzuhaltenden Rahmenbedingungen.

6. WHO shall develop and maintain a database containing details of the ingredients, components, design, know-how, manufacturing process, or any other information required to facilitate manufacturing of health products required for responding to the potential public health emergencies of international concern. Within two years of the entry into force of this provision, WHO shall develop this database for all PHEICs declared so far, including for the diseases identified in the IHR 1969.

Die WHO will also das Wissen zur Herstellung von Gesundheitsprodukten sammeln und speichern. Das Wissen, das weltweit entwickelt worden ist, zentral gesammelt bei der WHO. Was nicht vorgeschlagen wird: Dass diese Datenbank öffentlich zugänglich sein soll. Die WHO will also ein Wissensmonopol aufbauen.
Stellt sich mir die Frage, ob hier nicht ein völliges Unverständnis und völlige Unterschätzung der Komplexität von Produktionsprozessen vorliegt.
Es ist ja auch so, dass die Dokumentation, die in den Unternehmen und Forschungseinrichtungen gemacht wird, daran angepasst ist, welche Strukturen schon bestehen und welches Wissen vorausgesetzt werden kann. Die Dokumentation liegt wahrscheinlich gar nicht in einer Art und Weise vor, dass sich aus den Unterlagen funktionierende Betriebsstätten errichten ließen.
Das Anliegen steht auch völlig quer zu der aktuellen Regelung zum Patentrecht und zu Betriebsgeheimnissen. Damit steht es auch quer zur gegenwärtigen Organisation der Pharmabranche.

 

Aus dem zweiten Vorschlag für einen neuen Artikel 13A:

New Article 13A: Access to Health Products, Technologies and Know-How for Public Health Response

2. States Parties shall co-operate with each other and WHO to comply with such recommendations pursuant to paragraph 1 and shall take measures to ensure timely availability and affordability of required health products such as diagnostics, therapeutics, vaccines, and other medical devices required for the effective response to a public health emergency of international concern.

In diesem Vorschlag werden die Staaten dazu verpflichtet miteinander und mit der WHO zu kooperieren, um benötigte Maßnahmen und Gesundheitsprodukte zeitnah und bezahlbar zur Verfügung zu stellen.

Mir ist nicht klar, was das in der praktischen Umsetzung heißt. Der Vorschlag scheint mir aber sehr viel angemessener zu sein und auch zu den aktuell bestehenden gesellschaftlichen Strukturen zu passen, im Gegensatz zu dem ersten Vorschlag.

3. States Parties shall provide, in their intellectual property laws and related laws and regulations, exemptions and limitations to the exclusive rights of intellectual property holders to facilitate the manufacture, export and import of the required health products, including their materials and components.

Hier werden Ausnahmen von geistigen Eigentumsrechten gefordert.

 

Dann möchte ich darauf aufmerksam machen, dass in den Gesundheitsvorschriften auch Regelungen für den Umgang mit Menschen, Gepäck, Lasten, Containern etc gibt.

Article 18 Recommendations with respect to persons, baggage, cargo, containers, conveyances, goods and postal parcels

1. Recommendations issued by WHO to States Parties with respect to persons may include the following advice:

  • no specific health measures are advised;
  • review travel history in affected areas;
  • review proof of medical examination and any laboratory analysis;
  • require medical examinations;
  • review proof of vaccination or other prophylaxis;
  • require vaccination or other prophylaxis;
  • place suspect persons under public health observation;
  • implement quarantine or other health measures for suspect persons;
  • implement isolation and treatment where necessary of affected persons;
  • implement tracing of contacts of suspect or affected persons;
  • refuse entry of suspect and affected persons;
  • refuse entry of unaffected persons to affected areas; and
  • implement exit screening and/or restrictions on persons from affected areas.

2. Recommendations issued by WHO to States Parties with respect to baggage, cargo, containers, conveyances, goods and postal parcels may include the following advice:

(…)

– ensure mechanisms to develop and apply a traveller’s health declaration in international public health emergency of international concern (PHEIC) to provide better information about travel itinerary, possible symptoms that could be manifested or any prevention measures that have been complied with such as facilitation of contact tracing, if necessary

Als Ergänzung wird vorgeschlagen, dass die WHO die Entwicklung und Anwendung einer Gesundheitserklärung für Reisende empfehlen kann. Diese soll Informationen über Reiseziele beinhalten und Kontaktverfolgungen erleichtern.

 

Article 35 General rule

No health documents, other than those provided for under these Regulations or in recommendations issued by WHO, shall be required in international traffic, provided however that this Article shall not apply to travellers seeking temporary or permanent residence, nor shall it apply to document requirements concerning the public health status of goods or cargo in international trade pursuant to applicable international agreements. The competent authority may request travellers to complete contact information forms and questionnaires on the health of travellers, provided that they meet the requirements set out in Article 23. Digital health documents must incorporate means to verify their authenticity via retrievalfrom an official web site, such as a QR code.

So praktisch digitale Lösungen oftmals sind, sie bergen immer das Problem mit der möglichen vollständigen Überwachung. Das Thema wird in dem Vorschlag nicht berücksichtigt. Konkret bedeutet eine Authentizitätsabfrage bei einer offiziellen Website, dass dort registriert werden kann, wer wann wohin gereist ist.

 

Noch ein Thema, Impfzertifikate:

Article 36 Certificates of vaccination or other prophylaxis

2. A traveller in possession of a certificate of vaccination or other prophylaxis issued in conformity with Annex 6 and, when applicable, Annex 7, shall not be denied entry as a consequence of the disease to which the certificate refers, even if coming from an affected area, unless the competent authority has verifiable indications and/or evidence that the vaccination or other prophylaxis was not effective.

In Absatz 2 der bestehenden Gesundheitsvorschriften legt fest, dass ein Reisender eingelassen werden muss, wenn dieser ein nach Anhang 6 oder 7 zugelassenes Zertifikat hat. Es sei denn es gibt überprüfbare Hinweise, dass die Impfung oder Prophylaxe nicht gewirkt hat.
Was im Umkehrschluss heißt, dass jemand ohne Zertifikat die Einreise verwehrt werden kann, auch ohne dass es überprüfbare Hinweise auf eine Infektion gibt, richtig?
Und was mich mehr sorgt: Bei den Coronaimpfungen war eigentlich immer fraglich, in welchem Umfang sie eine Ansteckung und Übertragung verhindern. Trotzdem wurden Impfzertifikate als Voraussetzung für Reisen propagiert.

3. Other types of proofs and certificates may be used by Parties to attest the holder’s status as having a decreased risk of being the disease carrier, particularly where a vaccine or prophylaxis has not yet been made available for a disease in respect of which a public health emergency of international concern has been declared. Such proofs may include test certificates and recovery certificates. These certificates may be designed and approved by the Health Assembly according to the provisions set out for digital vaccination or prophylaxis certificates, and should be deemed as substitutes for, or be complementary to, the digital or paper certificates of vaccination or prophylaxis.

Hört sich erstmal gut an: Auch andere Arten von Belegen dafür, dass jemand ein vermindertes Risiko hat ein Erregerüberträger zu sein, sollen zugelassen werden. Ich denke da an Vitamin D Spiegel zum Beispiel. Aber die WHO denkt an Testzertifikate und Genesenenstatus – besonders solange es noch keine Impfung gibt.

 

Article 42 Implementation of health measures

Health measures taken pursuant to these Regulations, including the recommendations made under Article 15 and 16, shall be initiated and completed without delay by all State Parties, and applied in a transparent, equitable and non-discriminatory manner. State Parties shall also take measures to ensure Non-StateActors operating in their respective territories comply with such measures.

Die Änderungsvorschläge zu diesem Absatz gehen nochmal drastisch in die Richtung mehr Unterordnung unter die WHO. Und in Richtung mehr Unterstützung für die Entwicklungsländer und einen umfassenderen Geltungsbereich. Es soll auch der private Sektor in den Ländern dazu gebracht werden, die Regeln der WHO zu befolgen.

 

Article 43 Additional health measures

1. These Regulations shall not preclude States Parties from implementing health measures, in accordance with their relevant national law and obligations under international law, in response to specific public health risks or public health emergencies of international concern, which:
(…)

New 3 bis. A State Party implementing additional health measures referred to in paragraph 1 of this Article shall ensure such measures generally do not result in obstruction or cause impediment to the WHO’s allocation mechanism or any other State Party’s access to health products, technologies and knowhow, required to effectively respond to a public health emergency of international concern. allokation States Parties adopting such exceptional measures shall provide reasons to WHO.

Staaten, die eigene Maßnahmen ergreifen sollen darauf achten, dass sie den WHO-Allokationsmechanismus nicht beeinträchtigen oder den Zugang anderer Staaten zu Gesundheitsprodukten.
Was soll uns dieser Vorschlag sagen? Für mich hört es sich danach an, dass es ein oder mehrere Staaten gibt, die einem oder mehreren Staaten mistrauen. Und offensichtlich annehmen, dass die angestrebten WHO-Regeln hintergangen werden. Und anstatt die Regeln so zu diskutieren und zu bearbeiten, dass alle zustimmen können und sich daran halten, wird hier ein Appell eingebaut.

6. A State Party implementing a health measure pursuant to paragraph 1 or 2 of this Article shall within three months review such a measure taking into account the advice of WHO and the criteria in paragraph 2 of this Article. Recommendations made pursuant to paragraph 4 of this Article shall be implemented by the State Party concerned within two weeks from the date of recommendation. ([…}

Wieder ein Änderungsvorschlag, der eine wechelseitigen Konsultationsprozess mit letztlicher Entscheidungshoheit beim jeweiligen Staat streicht und an die Stelle eine Weisungsbefugnis der WHO setzt.

 

Article 44 Collaboration and assistance

2. WHO shall collaborate with and promptly assist States Parties, in particular developing countries upon request, to the extent possible, in:

Wieder die Themen besseres befolgen der Vorgaben, Unterstützung der Entwicklungsländer und keine Limits nach oben.

(e) (New) countering the dissemination of false and unreliable information about public health events, preventive and anti-epidemic measures and activities in the media, social networks and other ways of disseminating such information;

Zensur darf auch bei den Vorschlägen zur den IGV nicht fehlen. Interessanterweise taucht der Zensurvorschlag im Artikel 44 über Zusammenarbeit und Unterstützung auf. Was darauf hindeutet, dass darauf geachtet wird, dass Zensur flächendeckend zur Anwendung kommen soll.

 

New Article 44A – Financial Mechanism for Equity in Health Emergency Preparedness and Response

1. A mechanism shall be established for providing the financial resources on a grant or concessional basis to developing countries. Such financial mechanism shall provide the financial assistance to achieve the following purposes:

Die angestrebte Unterstützung der Entwicklungsländer wird Geld kosten. Dazu soll ein Mechanismus entwickelt werden. Was mal vermutet keine einfache Aufgabe sein wird. Weshalb kein Mechanismus zur Abstimmung gestellt wird, sondern nur die Aufgabe einen Mechanismus zu erstellen. Aber die Aufgaben für die die Gelder gebraucht werden, die sollen schon zugesagt werden.

 

Article 53A – Establishment of an Implementation Committee

The State Parties shall establish an Implementation Committee, comprising of all States Parties meeting annually, that shall be responsible for:

(a) Considering information submitted to it by WHO and States Parties relating to their respective obligations under these Regulations, including under Article 54 and through the IHR monitoring and Evaluation framework;

(b) Monitoring, advising on, […]

Es braucht neue Organisationseinheiten, um die neuen Aufgaben auch zu verwalten.

 

53 ter. Conduct of business

1. The Compliance Committee shall strive to make its recommendations on the basis of consensus.

Und es braucht noch ein Gremium, das die Umsetzung überwacht.

2. The Compliance Committee may request the Director-General to invite representatives of the United Nations and its specialized agencies and other relevant intergovernmental organizations or nongovernmental organizations in official relations with WHO to designate representatives to attend the Committee sessions, where appropriate to address a specific issue under consideration. Such representatives, with the consent of the Chairperson, make statements on the subjects under discussion.

Warum könnte ein Gremium, das mit der Überwachung der Umsetzung der WHO Gesundheitsvorschriften Interesse haben, Vertreter anderer Organisationen an den Sitzungen teilhaben zu lassen? Also beim Implementation Committee Artikel 53A habe ich eine Idee, warum die das wollen könnten. Aber beim Kommittee das über die Einhaltung der Regeln wacht? ??

 

ANNEX 1

A. CORE CAPACITY REQUIREMENTS FOR DISEASE DETECTION, SURVEILLANCE AND HEALTH EMERGENCY RESPONSE

New 4. State (s) whose existing/ and or strengthened national structures and resources are not able to meet the core capacity requirements within time frame stipulated under para 2, shall be supported by WHO to fill gaps in critical capacities for surveillance, reporting, notification, verification, response.

Staaten, die es nicht schaffen die wesentlichen Kapazitätsanforderungen zu erfüllen, sollen Unterstützung der WHO erhalten. Also wieder eine Aufgabe für die WHO und größerer Mittelbedarf.

New 5. Building capacities of the state parties (community level/ intermediate level) after consulting with concerned member state

(g) Leverage of communication channels to communicate the risk, countering misinformation and dis-information.

Teil von Anhang 1, der die wesentlichen benötigten Kapazitäten definiert, sollen auf kommunaler bis mittlerer Ebene auch Kapazitäten zur Zensur sein.

New 7. Health Systems Capacities: in accordance with principle 2bis, States Parties need to build, develop and maintain health systems capacities resilient to public health emergency of international concern as stated below:

(i) health-care infrastructure and service delivery: improved number and distribution of health care infrastructure and facilities at the local community level, primary, secondary, and tertiary health care levels to the resilience levels as defined by WHO, including inpatient beds and outpatient visiting slots, geographical accessibility of sch facilities, providing general and specific services.

(ii) Upgradation of the health-care infrastructure and service: enhance the prompt and quality health care to the affected persons at the local community level and/or primary health care response level and to make available the state-of-the-art health care technologies, advanced tools and methods, acting in coordination with intermediate or national health response level.

(iii) Health workforce: improved number and distribution of trained health workers at local community level, primary, secondary and tertiary health care levels to the resilience levels as defined by WHO, including and equitable and gender specific, cultural, regional and linguistic representation, availability of generalists and specialists, and adequate yearly replenishment of reinforcement ratio.

(iv) Health information systems: establishment and maintenance of institutional mechanism in charge of health statistics, synthesis of data from different sources and validation of data from population-based and facility-based sources, periodic health systems performance assessment, health systems resource tracking, immunization coverage and periodic burden of disease studies and its dissemination, subject to national sovereignty of the State Parties and privacy of personaldata

(v) Access to health products: assessment and enhancement of availability and affordability of listed health products including improved agility of the health products listing by national authorities, ease of adoption of legal, administrative and technical measures to diversify and increase production, and improve distribution and generic substitution.

(vi) Financing: health care service delivery during health emergencies shall not result in catastrophic payments, i.e that households shall not spent more than 10% of their total income on health

(vii) Leadership/governance: existence of national health strategy linked to national needs and priorities, including national medicines policy and health emergency preparedness and response plan, periodic updating of the same, and implementation – feedback – follow-up cycle, public confidence building measures and engagement of community participation in both agenda setting and implementation.

Das Gesundheitssystem größer, besser und für die Nutzer billiger machen. Es werden keine Obergrenze oder mögliche Abwägungen angegeben.

New 7. At the Global level, WHO shall strengthen capacities to:

e. Counter misinformation and disinformation

Auch auf dem globalen Level Bestandteil der wichtigen Kapazitäten: Kapazitäten zu Zensurmaßnahmen.

 

ANNEX 2

Update 2023-10-28
In den Erläuterungen zum Flyer der World Health Alliance wird noch eine Änderung hervorgehoben, und zwar in Annex 2 und dort die erste Seite, die mit dem Flussdiagramm. Dort geht es darum, welche Kriterien zum Ausrufen eines PHEIC führen sollen. Diese Kritereinliste soll um die gefettete ergänzt werden um:

  • Severe acute respiratory syndrome (SARS),
    as well as cluster(s) of severe acute pneumonia of unknown cause
  • Cluster(s) of other severe infections in which human to human transmission cannot be ruled out.

Cluster von Lungenentzündungen unbekannter Herkunft, sowie Cluster von anderen schweren Infektionen, für die eine Übertragung von Mensch zu Mensch nicht ausgeschlossen werden kann.

Auf jeden Fall eine weitere Ausdehnung der Fälle, für die das Ausrufen eines Gesundheitsnotstandes angedacht ist. Und es stellt sich schon die Frage, warum ein Gesundheitsnotstand ausgerufen werden soll, wenn noch ungeklärt ist, ob sich ein Erreger überhaupt von Mensch zu Mensch verbreiten kann.

ANNEX 6

VACCINATION, PROPHYLAXIS AND RELATED CERTIFICATES

When a public health emergency of international concern has been declared, for the purposes of entry and exit of international travellers in a scenario of voluntary vaccination using products still at the research phase or subject to very limited availability, vaccination certificates should be considered approved in accordance with the normative framework of the country of origin, including with reference to the model/format of certification and the vaccination schedule (type of vaccine and schedule).

Wenn Reisende sich mit einer experimentellen Impfung impfen lassen, von der noch nicht klar ist ob sie wirkt, dann solle ein solche Impfung als gültig gelten.
Also: Wenn jemand an einem Impfexperiment teilnimmt, dann soll er unabhängig vom Übertragungsrisiko reisen können. Also einen Anreiz für Teilnahme an Impfexperimenten setzen ist der WHO wichtiger als die Gesundheit (sofern der WHO gefolgt wird, dass Reiseeinschränkungen nennenswerten Nutzen haben).

8. A parent or guardian shall sign the certificate when the child or a person with disability is unable to write. The signature of an illiterate shall be indicated in the usual manner by the person’s mark and the indication by another that this is the mark of the person concerned. Such signatures shall not be required on a vaccination certificate in digital form.

Was ist der Grund dafür, dass digitalen Zertifikaten für Kinder ohne Unterschrift eines Erziehungsberechtigten gültig sein sollen? Das riecht doch danach, dass die WHO, Kinder zu Impfungen verführen können will, ohne dass die Eltern ihr Veto einlegen können.

 

 

Fazit

Welche Indizien finden sich in den speziell in den Änderungsvorschlägen der internationalen Gesundheitsvorschriften, dass der WHO mehr Macht über die Mitgliedsländer und die Menschen gegeben werden soll:

  • Der Anwendungsbereich soll von „öffentlichen Gesundheitsrisiken“ zu „allen Risiken mit einem Potential die öffentlichen Gesundheit zu beeinflussen“ ausgeweitet werden (Artikel 2).
  • Aus den Prinzipien (Artikel 3) soll gestrichen werden, dass die Empfehlungen der WHO mit vollem Respekt für die Würde, die Menschenrechte und die fundamentalen Freiheiten der Personen gestaltet werden. Stattdessen sollen sie auf einem weltweit gleichem Zugang zu Gesundheitsgütern, Inklusivität und Zusammenhalt beruhen.
  • Es gibt eine ganze Reihe von Artikeln, in denen festgelegt wird, dass die Staaten diverse Kapazitäten im Gesundheitssektor aufstocken oder verbessern sollen. Die WHO soll Unterstützung anbieten und sich auch aktiv am Aufbau von Kapazitäten beteiligen. Das führt zum einen zu einem Ausbau des Gesundheitssektors. Zweitens werden die Kapazitäten tendenziell weltweit nach den Vorgaben der WHO ausgebaut. Drittens wächst die WHO, weil sie ein neues Aufgabenfeld bekommt, was viertens auch Mittel brauchen wird.
    Beispielsweise Artikel 4 Absatz 1, Artikel 5 Absatz 1, Annex 1 A New 7, New Artikel 44A
  • Es wird immer wieder das equity-Konzept vorgeschlagen: Die wohlhabenden Länder sollen die ärmeren unterstützen. Allerdings bleibt unklar, wer in welchem Umfang die Ressourcen dafür aufbringen soll.
    Beispielsweise Artikel 2, Artikel 3 Absatz 1, Artikel 5 Absatz 1, NEW 13A WHO Led Response Absatz 4, NEW44A „Finance for equity“
  • Ein weiterer roter Faden ist, dass die Vorgaben verbindlicher gemacht werden sollen, und das Verhältnis von WHO zu den Mitgliedsstaaten von einem tendenziell eher beratenden,
    kooperativen Ansatz hin zu einem Verhältnis entwickelt werden soll, in dem die WHO den Staaten vorschreibt, was zu tun ist. Selbst wenn das auf Kosten der Qualität von Informationen oder des Vertrauens geht (Artikel 9 Absatz 1).
    Beispielsweise auch Artikel 1 (standard und temporary recommendations), Artikel 13 Absatz 3 und 5, NEW Artikel 13A WHO Led Response Absatz 1, 2 und 4, Artikel 43 Absatz 6, Artikel 44 Absatz 2
  • Der Vorschlag eines Neuen Absatz 13A WHO Led Response geht soweit, dass selbst die Produktion der Gesundheitsgüter und deren Verteilung von der WHO organisiert werden soll. Dazu solle eine Datenbank bei der WHO eingerichtet werden, in der alle Informationen zur Herstellung von Gesundheitsgütern gespeichert sind.
  • Immer wieder wird auch ein Aussetzen von geistigen Eigentumsrechten gefordert, ohne das klar würde, wie ein solcher Eingriff mit dem bestehenden Rechtssystem in Einklang zu bringen wäre.
    Artikel 13 Absatz 3, NEW 13A WHO Led Response Absatz 4 und 6, New Artikle 13A Access to Health Products Absatz 3
  • Auch der nichtstaatliche Sektor soll dazu gebracht werden, die WHO-Maßnahmen umzusetzen (Artikel 42).
  • Die Bedingung, dass der Generaldirektor und das Land, in dem ein Ausbruch stattfindet, sich einig sein müssen, dass ein PHEIC vorliegt, soll gestrichen werden (Artikel 12 Absatz 2). Künftig soll der Generaldirektor alleine bestimmen, ob ein PHEIC vorliegt oder nicht. (Absatz 1 und 5).
  • Die Bedingungen, die zum Ausrufen eines Gesundheitsnotstands führen, werden erweitert: Annex 2, Flussdiagramm.
  • Zensurmaßnahmen sollen als Grundbaustein der WHO angesehen werden.
    Annex 1 A New 5(g) und New 7e, Artikel 44 Absatz 2e

Kurzauswertung Indizien Diktaturverdacht:

  • konsequente Zensur
  • ein per WHO-Verfassung immer Diktatur bestimmt allein über den Anfang und das Ende von Gesundheitsnotständen.
  • kooperative und beratende Vorgehenweisen werden durch Anweisungen durch die WHO ersetzt
  • Ausweitung der Aufgaben der WHO
  • Aus den Prinzipien (Artikel 3) soll gestrichen werden, dass die Empfehlungen der WHO mit vollem Respekt für die Würde, die Menschenrechte und die fundamentalen Freiheiten der Personen gestaltet werden. Stattdessen sollen sie auf einem weltweit gleichem Zugang zu Gesundheitsgütern, Inklusivität und Zusammenhalt beruhen.

 

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