RKI-Files: Thema Testen

Für diesen Beitrag bin ich die RKI-Files durchgegangen, die weitgehend entschwärzten bis April 2021, und habe fast alle Abschnitte herauskopiert, die im Zusammenhang zum Testen stehen. Darunter Fallen auch Abschnitte, die sich mit Laborthemen zur Durchführung der Tests beschäftigen. Aber auch Testvorschriften und alles was mit Qualitätsbeurteilung und -sicherstellung zu tun hat.

Für das RKI-File-pdf, weitere Themenauslesen und Highlights und Besprechnungen und ein Abkürzungsverzeichnis siehe den Beitrag ➜RKI-Files (Sammlung).

Das Testen-Thema steht in einem inhaltlichen Zusammenhang mit der asymptomatischen Ansteckung – die ja eben nicht klinisch beobachtet werden kann, sondern nur durch Testen festgestellt wird.

Fundstellen aus den RKI-Files zum Thema asymptomatische Ansteckung hier.

Mein Versuch die Corona-PCR-Tests zu verstehen im Beitrag
PCR-Tests.

Mein Versuch, die jeder Datenauswertungsregel spottenden Präsentation der Fallzahlen zu Beginn der Pandemie darzustellen, im Beitrag Fallzahlen: Mehr testen, mehr Fälle

Auswertung des Testen-Themas gegliedert in Unterthemen
wie ct-Wert, Erfassung der Testanzahl etc im Beitrag
RKI-Files: Kommentar zum Testen-Thema

Schauen wir nun, was sich rund um das Thema Testen in den RKI-Protokollen des Krisenstabs findet:

2020-01-14
Labor
XXXX (FG17) XXXXX hat (Charité) kontaktiert.
Basierend auf dem Gespräch hat FG17 Primer zur Diagnostik des neuen CoV bestellt. ZBS1 überlegt auch Primer zu bestellen.

2020-01-16
Das RKI hat bereits entsprechende Primer zur PCR-Diagnostik des neuen CoV vorliegen. Vermutlich am 17.01.2020 wird auch eine Positivprobe eintreffen. Den PCR-Assay hat entwickelt.

2020-01-16
Falldefinitionen, Flussschema
Die Falldefinitionen wurden von FG 36 entwickelt, diese orientieren sich an der WHO-Vorlage, sind jedoch spezifischer. Das ECDC hat ebenfalls ein Vorgehen zur Abklärung von potenziellen nCoV-Fällen veröffentlicht
(https://www.ecdc.europa.eu/en/publications-data/laboratory-testing-suspect-cases-2019-ncov-using-rt-pcr).

2020-01-20
– FG17: durch INV-Saison werden Kapazitäten ausgelastet sein
[…]
– Die Charité/ XXXXX und ZBS1 (WHO-Kooperationszentrum für
neu auftretende Infektionen und biologische Gefahren) wollen sich
gemeinsam an einem WHO-EURO-Roster zur Unterstützung anderer
Staaten bei der Laboruntersuchung beteiligen
. Die Rückmeldung an die WHO soll in einem abgestimmten Text sowohl Charité als auch von ZBS1 erfolgen.
– Geplanter Probeneingang:
1) Anlauf: Charité Virologie
2) dann Weiterleitung an ZBS1
3) Reserve FG17
– Die PCR-Assay-Entwicklung ist einfacher für SARS und 2019-nCoV, da beide Viren sich sehr ähnlich sind.
– Orientierung an publizierten Protokollen.

2020-01-24
Labordiagnostik
WHO TK, Teilnahme durch XXXX Human-to-human transmission durch asymptomatische Träger mit hohen CT-Werten;
Labore wurden gebeten zu teilen;
CT-Wert von 20-30;
WHO stellt Assays bereit;
Uni Bern synthetisiert das Genom;

2020-01-27
– INV-Diagnostik; Verdachtsproben sollten auch auf andere resp. Erreger getestet werden. In den Empfehlungen wird nicht explizit beschrieben wer diese vornehmen soll. Bei steigenden Zahlen kann dies nicht das KL Corona machen. Bitte die parallele Differenzialdiagnostik in den Dokumenten noch explizit vermerken. Diese kann auch in peripheren Labor stattfinden.

2020-01-31
FG 17: In der normalen saisonalen virologischen Surveillance kann 2019-nCoV über die AGI mit überwacht werden (zusätzlich zu RSV, Rhinoviren, INV).

2020-02-03
Die Meldung der Negativdiagnostik wäre ebenfalls wichtig zur Einschätzung im Verhältnis zu den Positivtestungen.

2020-02-03
Ein positives PCR-Ergebnis nach Gesundung muss nicht zwangsläufig mit Infektiösität einhergehen.

2020-02-03
Die Qualität der PCR kann derzeit noch nicht ausreichend eingeschätzt werden. ZBS 1 erwartet Isolate aus München und Japan zur weiteren Untersuchung.
Die Evidenz zur Einschätzung der Qualität eines Negativtest ist derzeit noch nicht ausreichend, aber vermutlich gering.
To Do Der Ort der Probennahme (tiefer vs. oberer Rachenabstrich, Sputuminduktion) wird zwischen Abt1, IBBS und FG 36 abgeklärt.

2020-02-05
Labordiagnostik
– Primäre Virusisolate sind in Händen des IMB, ZBS1 hatte gestern Abstimmung mit IMB bezüglich Probensendung, diese wird morgen abgeholt und Freitagmorgen hier ankommen. MTA besteht und wurde durch L1 geprüft
– […]
Serologische Testmöglichkeit in Zukunft, wegen Kreuzreaktionen bei Coronavirus nicht einfach
(Neutralisationstests am spezifischsten), Coronavirus oft 3-4 Wochen später positiv, für Klärung aktueller Fragen nicht so relevant, Zusammenarbeit mit Charité. Dies wurde während der 2009 Pandemie gemacht, Verwaltung der Seren war herausfordernd und Auswertung erfolgte erst nach der Pandemie, […]
– Könnte aufschlussreich über tatsächliche Infektionsraten,
Schwere der Infektionen, oligosymptomatische Infektionen
sein, Grippeweb kann zur Validierung der Informationen
genutzt werden

2020-02-05
Gerücht, RKI hätte empfohlen keine Viruszellkulturen durchzuführen ist falsch;

2020-02-07
Testkapazität in China hat Einfluss auf Entwicklung der Lage, Limitation könnte irrtümliche lineare Entwicklung spiegeln

2020-02-07
Integration nCoV in AGI-Sentinel (LZ Aufgabe ID 99) […]

2020-02-10
Viruskultur wächst stark, Erreger ist replikationsfreudig und zytolytisch (bringt Wirtszellen um)

2020-02-10
Bei Familienmutter mehrere Proben trotz typischer/akuter Symptomatik negativ, erst kürzlich ein positives Ergebnis – Beprobung von asymptomatischen eventuell andere Sensitivität, falsche Sicherheit?

2020-02-11
FG17: Abklärung bis Ende der Woche wie viele Testungen bisher durchgeführt wurden (10-12 Labore, + KL (Routine bei Labor Berlin, spezielle Fälle Drosten)). Bei der Abfrage soll GfV/ DVV eingebunden werden.

2020-02-11
Testung asymptomatischer Personen / Sensitivität und Spezifität PCR (Abstrich);
PPW, NPW
– Täglich erreichen das RKI Anfragen, ob bei negativen Tests die Personen entlassen werden können. Anscheinend herrscht Unklarheit bzgl. des Aussagewerts der Testungen. Diese sollte in einigen Dokumenten (Diagnostik, FAQ, etc.) noch mal deutlicher dargestellt werden.
– Aussage aktuell: Entlassung asymptomatischer Personen nach Ablauf der Inkubationszeit.

2020-02-11
Es sind keine Daten bzgl. NPW verfügbar. Die Einbettung in epidemiologische Studie nötig (Sensitivitätsanalyse mit Prävalenzen vor Ort, ob Test bei asymptomatischen Personen einen hohen NPW hat)
– 30-50% Sensitivität des in China verwendeten PCR-Tests; es ist nicht klar, ob der gleiche Test wie in Deutschland verwendet wird.
– Die Validierung des Charité-Tests durch WHO-AG ist geplant, das RKI soll sich beteiligen.
– Die Testung der Repatriierten ist ein Sondergeschehen bei dem das RKI keinen Einfluss auf die Maßnahmen hatte.
Standardvorgehen in Deutschland: Testung von asymptomatischen Personen nicht sinnvoll und verschwendet Ressourcen.

2020-02-12
– Diagnostikkommission hat Ringversuche für 2019-nCoV eingeleitet, warten aktuell auf Rückmeldung um zu gucken welche Labore dies anbieten wollen
– (Abt. 3) hat Voxco -Abfrage zu durchgeführter Testanzahl erstellt, dazu ein Anschreiben an Labore um über diese regelmäßig Abfrage zu informieren

2020-02-12
Etwas 80 Kliniken, ausreichend großes Netzwerk, schon seit mehreren Jahren werden Basislinien erstellt, Daten kommen sehr zeitnah, System ist gut etabliert und erlaubt Vergleiche, Ausbau aus Sicht von FG36 nicht als sinnvoll erachtet, da dies zum Verlust der Basislinie führen würde und System durch weitere Kliniken nicht in der Qualität gesichert würde; aktuell läuft ICOSARI nur bis Ende Juli 2020, keine längerfristige Verstetigung; BMG steht RKI-Antrag hierzu positiv gegenüber, was lediglich eine Verlängerung wäre

2020-02-12
Stärkeres Promoten von Grippeweb: wäre dies IT-technisch tragbar? Aktuell könnte dies zu einer möglichen Klientelverschiebung führen, die nicht erwünscht ist, deswegen nur niedrigschwelliges Promoten um gut funktionierende Kohorte beizubehalten, Daten können hinterher gut analysiert/studiert werden

2020-02-13
US CDC Schnelltest
– Medienbericht, dass vom US CDC verteilte Schnelltests nicht
funktionieren; es handelt sich vermutlich um Antigen-Schnelltest (kein Bezug zu kontaminierten PCR-Kits), scheint nur USA zu betreffen
– Mehr Informationen hierzu wären sinnvoll, theoretisch ist so ein Antigen-Schnelltest möglich, Frage ist dessen Validierung
– Bei Fallexplosion muss zu klinischer Falldefinition übergegangen werden, dann syndromische Surveillance gepaart mit virologischer Surveillance
– FG17, FG36 arbeiten an Empfehlung dass asymptomatische Personen nicht getestet werden sollen

2020-02-13
Entlassungsmanagement
– Inhalte: reichen zwei negative PCR oder nicht, nach besteht dann vermutlich keine Infektiösität mehr, wenn in der Zellkultur keine Virusreplikation mehr bei 106/ml beobachtet, deswegen um sicher zu gehen 105/ml vorgeschlagen und als ausreichendes Entlassungskriterium empfunden; Papier wurde zirkuliert, keine komplette Einigung, ob Entlassung mit restnachweisbarem Virus, ggf. sollte man Personen Auflagen geben, z.B. 1 Woche Kontaktminimierung
– Abstrichsqualität sehr relevant und nicht gut nachweisbar, Kontrolle anhand eines ausgewählten Gens als Marker um zu sehen ob Probe anständig genommen wurde
– Nasen/Rachen Abstrich ergibt keine quantifizierbare Probe, deswegen quantitative Grenze schwer nachvollziehbar
– Aktueller Diskussionsstand/Kompromiss: zweimal negative PCR oder im Einzelfall PCR mit Nachweis <105/ml, und je nach Einzelfallentscheidung mit Auflagen (wenn z.B. zu Hause Personen mit Immunsupprimierung, vulnerable Personen)

2020-02-18
In FG17 ist alles startklar, PCR steht und ist validiert, Primer wurden geprüft und sind sauber, Datenschutzunterlagen so weit fertig, Auftrag an Druckerei raus, Rücklauf der Einwilligungserklärung muss vor Start gesichert sein (braucht erfahrungsgemäß ca. 14d)

2020-02-20
ZBS1: Zellulärer Marker (RNA-Ebene) für Abstriche funktioniert nicht ausreichend gut. Suche nach einem anderen.

2020-02-20
PCR-Tests: Sensitivität? Spezifität? Cross-Validierung?
Es gibt viele verschiedene PCRs (siehe WHO-Seite dazu), RKI nutzt
– Assays und RKI-eigene Assays; Ringversuch von WHO noch nicht
geplant (heute WHO-TK zu Labordiagnostik)
– Anmerkung zur Qualität der PCR: am LGL war 1 Probe eines deutlich symptomatischen Falls 3x negativ, Nachbeprobung bei
war positiv; laut LGL war dies ein technischer Fehler, der inzwischen behoben ist

2020-02-21
Sachsen-Anhalt:
– Veröffentlichung zu Frequenz der Testung auf SARS-CoV-2 im Rahmen der Differenzialdiagnostik auf der Homepage des Landes

2020-02-21
Abt. 1 /ZBS1: Ringversuch im LabNet ist geplant. In Deutschland gibt es bereits Aktivitäten am KL dazu.
ZBS1: EuroImmun bietet einen serologischen Assay (ELISA IgA/IgG) an, weitere Informationen folgen. Aktuell gibt es weiterhin zahlreiche
Versuche ein serologisches Assay zu entwickeln, jedoch bestehen weiterhin Probleme mit Kreuzreaktiv

2020-02-24
Survey zur Anzahl Testungen online/ST webpage ist noch stets nicht rausgegangen, ist in den Händen von GFV
FAQ Aussagefähigkeit des Tests: Vorhersagewert negative Testungen (NPV), negativer Test schließt keine Infektion aus, dies kann aber noch nicht beziffert werden, NPV kann nur in Bezug auf Goldstandard festgelegt werden, z.B. serologische Konversion, Fehler bei Abstrich möglich (Nase besser als Rachen), ist bei aktuellen Fallzahlen noch nicht festzulegen

2020-02-26
Fragen von italienischem Fernsehen wie viel in Deutschland getestet wird, Umfrage läuft, Zahlen erst nächste Woche, ca. 1.000 im KL, KL und BW insgesamt 2.000 bisher, Äußerung „mehrere Tausend“ durch Presse ist ok

2020-02-27
AGI: 56 Proben eingegangen, 41 Proben sind bereits auf SARS-CoV-2 getestet worden -> alle negativ.

2020-02-28
– 40 Proben durch AGI Sentinel erhalten, schlechte Erfahrung mit kontaminiertem Primer, Vorrat des guten Primers von 4 Wochen, Nach- bzw. neue Bestellung läuft
– Virologe Streek (Bonn) im Morgenmagazin zu Laborkapazitäten: Nachschub bei zu vermutender KP-Anzahl schwierig


2020-03-02
AGI Sentinel: bislang über 140 Proben, alle negativ. Trotzdem ist die Surveillance durch die AGI ein wichtiger Pfeiler, um eine Community Transmission zu identifizieren. Es muss noch entschieden werden, wann über die syndromische Surveillance im RKI Lagebericht berichtet werden soll.

2020-03-02
– Kontamination: Es gibt Probleme mit Zulieferern von Primern (Kontrollen sind betroffen), mind. 3 Firmen sind von Kontamination betroffen. Es wird nicht allgemein bekannt gegeben, um welche Firmen es sich handelt. Die Firmen selbst sind in der Pflicht Kunden zu informieren. Keine Aufgabe RKI
– AGI Sentinel: gestern 80 Proben getestet, alle negativ.

2020-03-04
– Es gibt logistische Probleme bei bestimmten Firmen, z.B. Testkits von XXXX Engpass bei Reagenzien
Die Hauptgefährdung für die Ärzte entsteht bei der Probenentnahme bei den Patienten. Deshalb wären Selbsttests durch die Patienten hilfreich.
– Es sollte in einem geeigneten Setting evaluiert werden, ob die
FG36/IBBS/ Selbsttestung mittels Nasenabstrichs durch den Patienten FG37 vergleichbar mit einem Abstrich durch med. Personal ist.
– Wissenschaftliche Studien von chinesischen Kollegen lassen auf eine Äquivalenz von Speichelproben im Vergleich zu einem Rachenabstrich schließen.
XXXX hat hierzu Literatur zusammengestellt und an geschickt.
– Es wird eine Einschätzung von gewünscht, ob die Selbstbeprobung erfolgsträchtig ist.

2020-03-05
Neue Publikation aus Schenzen, China: dokumentiert Zuwachs an Fällen unter Kindern (von 2 auf 13%), mit Vorsicht zu interpretieren, u.a. da die Anzahl der Testungen im untersuchten Zeitraum stark angestiegen ist

2020-03-05
180 Labore haben sich zu Ringtests angemeldet

2020-03-05
Antrag von Gérard Krause mit nationaler Kohorte zu serologischer Testung (Ausgangssituation und retrospektiv tatsächliche Infektionsrate), Entscheidung zu RKI Beteiligung steht noch aus

2020-03-06
AGI Sentinel: gestern 213 Proben getestet, alle negativ
• Serologie ist im Moment noch nicht validiert.
• Das Verhältnis von replikationsfähigen Viren zu genomischer
RNA in den Proben soll untersucht werden. FG36
• Grippeweb: es gibt die Überlegung auf freiwilliger Basis ein RKI internes Vergleichskollektiv zu etablieren. FG37
• ARS-Daten: von 500 in der Routinediagnostik getesteten Abt.3 Proben waren 8 positiv.

2020-03-06
Antrag von Gérard Krause mit nationaler Kohorte zu serologischer Testung (Ausgangssituation und retrospektiv tatsächliche Infektionsrate) hängt von Validierung der Serologie ab, an Assays wird gearbeitet. Es besteht Interesse, Rückmeldung durch FG36.

2020-03-09
Schnelltests: Es gibt ein Angebot einer Firma für IGG/IGM
Schnelltest für SARS-CoV-2. Als Screeningtest sind aber Test
die nur die Immunreaktion testen ungeeignet. Es mag die PCR
im klinischen Setting verbessern.
AGI Sentinel: Immer noch ohne positiven SARS-CoV-2
Befund.
ARS ist in Niedersachsen aufgrund von Mangel an
Primer etc. eingestellt worden.

2020-03-09
Aktuelle Lage
USA/Kalifornien: Kalifornien hat den gesundheitlichen
Notstand ausgerufen. Das CDC geht in den Bundestaaten
Oregon, Washington und Kalifornien von Community
Transmission aus. Das Auswärtige Amt erhält Anfragen von
Deutschen aus Kalifornien hierzu. Letzten Mittwoch wurde die
Falldefinition in den USA umgestellt. Bis dahin wurden
hauptsächlich schwere Fälle erfasst und nur wenige
Testungen durchgeführt. Nun sind mehr Testungen möglich.
Die veränderte Falldefinition sowie die höhere Anzahl an
Testungen können den Anstieg der Fälle erklären.
Dies wird
weiter beobachtet.

2020-03-10
Viel Unklarheit darüber, bei wem Testung sinnvoll ist (z.B. Aussagekraft eines negativen Tests während der Inkubationszeit), Fachöffentlichkeit überrannt von Bürgern
[…]
Entwicklung einer Empfehlung zur Verdeutlichung des Flussschemas: in welchen Fällen ist Diagnostik wegweisend, wann ist ein Test wirklich wichtig, warum sollte man ihn/wann nicht durchführen, Priorisierung Diagnostik von erkrankten

2020-03-11
Erster Fall in virologischer AGI Sentinel Surveillance, Probe aus RP, 05.03. Abstrich, Reiseanamnese mit Aufenthalt in St. Anton, Österreich

2020-03-12
Ergänzende Auswertung (Folien hier) von SurvNet übermittelter und validierte Fälle
Fälle (Datenstand: 11.03.2020, 11:00Uhr)
Von allen bestätigten Fällen (1.089) lag für 737 (68%) bestätigte Fälle Angaben zu Symptomen vor (418 männl., 319 weibl.). Bei den Symptomen gab es auch Fälle, die nur Schnupfen als Symptom hatten.
Bei 159 bestätigten Fällen wurde angegeben, dass sie hospitalisiert wurden. Das sind 14,6% unter allen bisher bestätigten und validierten Fällen (n = 1.089) und 22% von allen Fällen, bei denen eine Angabe zum Hospitalisierungsstatus vorhanden war (n = 724). Angaben zum Aufenthalt auf einer Intensivstation liegen derzeit in SurvNet noch nicht vor. 75% der über 80-ig Jährigen waren hospitalisiert; 44,4% der Kinder waren hospitalisiert, dazu zählen aber u.a. auch symptomatische (z. B. Familie in Bayern). Es wurden 12 Pneumonien berichtet.

2020-03-13
Grundsätzlich wird perspektivisch nur getestet werden, wenn sich daraus eine medizinische Folgerung ergibt (z.B. im Krankenhaus und Altenpflegeheimen).
D.h., dass Testungen bei klinisch milderen Verläufen ggf. zurückgehen werden. Aber auch diese sind aus Gründen der Infektionskontrolle sehr wichtig.
Für andere Bevölkerung gilt sowieso der Grundsatz der sozialen Distanzierung
Grundsätzliche Strategie weiterhin: Keine Testung von asymptomat. Personen, frühzeitige Testung von vulnerablen Gruppen und von Personen die Kontakt haben zu vulnerablen Gruppen.

2020-03-13
ARS (Folien hier):
Ergebnisse aus ARS: Insgesamt 15.348 Testungen, davon 2,6%
positiv, die meisten aus Arztpraxen – dort 12.000 Patienten getestet, Altersdurchschnitt 42 Jahre, 48 J bei postiv getesteten Personen

2020-03-13
Im Laborbereich des RKI (FG17, ZBS1) große Problematik fehlender Mitarbeiter wegen der Schulschließungen

2020-03-16
Serosurvey: Das HZI (g. Krause) macht mit dem DRK bereits eine Studie zur Anzahl serokonvertierter Personen. Das RKI (FG36, FG37, FG35, AK Blut Vors) soll seine geplante Studie zur serologischen Untersuchung trotzdem auch durchrühren, da mit einer höheren Anzahl an Daten, die Informationen valider werden. Es ist insbesondere dann sinnvoll, wenn unterschiedliche Regionen in Deutschland abgedeckt werden. Für die Studie bräuchte man zunächst einen Neutralisationstest. Es könnten positive seren aus Aachen und Heinsberg genutzt werden, um den Test zu validieren.

On March 16, 2020, Ghebreyesus announced the global strategy for handling COVID-19:
“We have a simple message to all countries: test, test, test. Test every suspected case. If they test positive, isolate them
and find out with whom they have been in close contact, up to two days before they developed symptoms, and test those
people too (WHO, 16 Mar 2020).”

 
In parallel, the WHO launched the COVID-19 dashboard feature allowing real-time tracking of RT-PCR
positive test results in absolute numbers independent of the number of tests performed and without further
specifying the test system applied.

Kämmerer et al, S. 3, ijvtpr.com

2020-03-17
Fallzählung: Es werden momentan in Übereinstimmung mit WHO und ECDC-Falldefinitionen nur Fälle gezählt, die einen labordiagnostischen Nachweis (unabhängig von klinischen Bild) haben. FG32 plädiert dafür, das Vorgehen beizubehalten, solange der labordiagnostische Nachweis gelingt. Fälle aufgrund ihrer epidemiologischen Beziehung und Klinik ohne Labordiagnostik zu zählen, sollte erst in Erwägung gezogen werden, wenn die Kapazitäten zur Testung überfordert sind, oder in einem umschriebenen Ausbruchsgeschehen. Als Fälle, die die Referenzdefinition erfüllen, werden zukünftig weiterhin nur die Fälle gezählt, die eine Laborbestätigung haben.

2020-03-18
Die Erfassung wie viele Tests durchgeführt werden, soll hauptsächlich über ARS laufen, jedoch sind nur kleiner Teil der abgefragten Labore bei ARS, außerdem gibt es die VOXCO-Abfrage

2020-03-19
Testkapazitäten sind vielerorts erschöpft, Drang in Richtung klinischer Falldefinitionen

2020-03-19
AGI Syndromische Surveillance
o Positivenrate primär Influenza, sowie einige andere respiratorische Viren
o Aus diesen Daten ist (noch) keine Korrelation zwischen COVID-19 und ARE zu erkennen, COVID-19 Positivenrate ist aktuell zu niedrig, Daten der syndromischen Surveillance müssen im Zusammenhang mit NRZ-Daten der virologischen interpretiert werden AGI Virologische Surveillance: 3 positive Befunde in Sentinel, 1 in einem Berliner Krankenhaus


2020-03-20
AGI Sentinel suggeriert nach wie vor keine breite Zirkulation, keine positiven Proben in den letzten zwei Tagen
– ZBS1
o Haben seit letzter Woche 700 Proben getestet, davon waren insgesamt 111 positiv, aus DRK Studie (Selbstabnehmer) waren es 112 Proben mit 9 positiven Ergebnissen
o Seit gestern laufen auch Selbstabnehmerproben von der Charité,

2020-03-23
Testkapazitäten: In Korea sind ca. 3% der durchgeführten Tests positiv, was für eine große Ausweitung der Tests spricht. In den USA sind ca. 35% der durchgeführten Tests positiv, was darauf deutet, dass der Test noch sehr ausgewählt durchgeführt wird.
Zusätzlich zu dem Laborbefund sollten möglichst auch noch klinische Verläufe mit berücksichtig werden. Allgemein sollte die Teststrategie (z.B. auch Tests mit/ohne Bezug zu einem Risikogebiet) berücksichtigt werden.

2020-03-24
Berichterstattung: weiter nur laborbestätigte Fälle, oder bald auch klinisch-epidemiologische Fälle?
o Primäres Ziel jetzt ist weiterer Ausbau von Testkapazitäten, es ist wichtig zu wissen, ob Fälle positiv waren, z.B. Personen die in Altenheimen arbeiten
o Laborbestätigung auch wichtig wegen Konsequenzen auf Bestimmung von Kontaktpersonen, Laborkapazitäten lassen dies aktuell zu
o Validierung der auf Antikörper-Testung beruhenden Labor-Methoden läuft noch
o Gibt es ein Kriterium, um zu entscheiden wann der Zeitpunkt einer Anpassung erreicht ist? Nein, vor allem nicht auf bundesweiter Ebene
o Eine Erweiterung der Berichterstattung von nicht laborbestätigten Fällen mag irgendwann notwendig werden, aktuell ist es noch zu früh, dazu überzugehen

AGI Sentinel
– Gestern 1 positive Probe von 40
– Virologische Ergebnisse legen nahe, dass SARS-CoV-2 nicht breit zirkuliert

Voxco Umfrage
– Ergebnisse von Voxco, ARS, RespVir, ALM Abfragen, Stand KW12
o Zahlen noch unter Vorbehalt
o 368.000 Tests durchgeführt, 26.590 positiv (passt zu Meldezahlen)
o Viele Labore melden aufgestockte Testkapazitäten, 127 Labore melden gesamt-Kapazität von 70.875 Tests pro Tag
o 40 Labore melden Rückstau von 26.538 abzuarbeiten-den Proben aus KW 12
o Kapazitäten noch nicht gut verteilt, Steuerungsmechanismus notwendig
o Viele Labore berichten von Lieferengpässe, vor allem von Roche, Details hierzu wurden aufgelistet, alle Bestandteile der Testung sind betroffen, inkl. Tupfer
– Verhältnis Testungen/positive Ergebnisse passt zu Meldedaten, Zeichen für guten Testeinsatz und dass Empfehlungen gut befolgt
werden (nicht zu viele Tests asymptomatischer Personen)
– Testkapazität von 70.000 klingt groß, ist jedoch wahrscheinlich
eine theoretische Kapazität ohne (aktuell bestehende) Engpässe,
bei 4000 Fällen pro Tag erscheint sie wiederum nicht so groß

2020-03-24
Kommunikation zu Testungen
– Absprache zu verschiedenen laborbasierten Aktivitäten zwischen den involvierten OEs (FG15, FG17, FG36, etc.) ist sehr wichtig, z.B. ist die Positivenrate zwischen Netzwerken nicht zu vergleichen, Zielsetzung und Struktur der Ansätze anders (wer wird warum getestet)
– Virologische Surveillance AGI übermittelt dem Eindruck, dass es keine relevante SARS-CoV-2 Zirkulation gibt, während über die AL1
Labornetzwerke eine beeindruckende wöchentliche Positivenrate sichtbar ist, dies ist schwer zu kommunizieren, einheitliche Absprache wäre gut auch hinsichtlich der anschließenden externen Kommunikation
Kommunikation zur Anzahl von Testungen häufig von extern gewünscht, Testkapazität sollte nicht nach außen kommuniziert
werden
, Zahl der durchgeführten Tests durchaus möglich, wichtig in welchen Kontext man dies stellt
– International wird Deutschland unterstellt, dass wir etwas nicht
mitbekommen, es bestehen Zweifel an der berichteten Lage;
deswegen wäre es gut die Anzahl der Testungen transparent zu
kommunizieren, auch, um zu belegen dass uns nicht(s viel) entgeht

2020-03-24
Häufiger Rückmeldung von PCR positiven, mild verlaufenden Fällen auch nach 14 Tagen, in der Charité gibt es mehrere Fälle dieser Art, die aus sozialen Gründen hospitalisiert waren obwohl es medizinisch nicht notwendig war
Proben mit sehr hohem CT, RNA ist noch drin, aber in der Zellkultur ist es nicht mehr infektiös
Zur Bestätigung, dass bei diesen CT-Werten kein infektiöses Virus mehr ausgeschieden wird wäre es sinnvoll, dass das RKI (ZBS1) diese Proben zur Anzucht erhält

2020-03-26
Serosurveys:
– Querschnittsuntersuchungen an Proben von Blutspendern sind in den nächsten Monaten in Zusammenarbeit mit HZI und RKI geplant, die Koordination übernimmt XXXX vom HZI.
– Ein Teil der NAKO-Zentren plant Querschnitts- und Längsschnittssurveys, Federführung liegt bei Epidemiologen in Bremen, NAKO Infrastruktur kann genutzt werden, soll in nationale Kohorte eingebunden werden. NAKO konzentriert sich auf 3 Regionen, bei ca. 8000 Personen ist eine Befragung kombiniert mit Testung geplant; bevölkerungsrepräsentativ, vorher werden Fragebögen und Einwilligung versendet. Dies soll relativ zeitnah stattfinden. Der Weg zur Stichprobenziehung wird gerade evaluiert. Die NAKO hat ihr Proposal beim BMWi eingereicht und braucht kurzfristig ein Unterstützungsschreiben des RKI.
[…]
Repräsentative Untersuchungen sind erst in mehreren Monaten
relevant. Serosurveys in Hotspots sind sinnvoll, Abt. 2 könnte die Koordination für Serosurveys übernehmen, dafür müssten sie sich erst einen Überblick verschaffen.

2020-03-27
Gemäß RKI-Empfehlung sollen keine asymptomatischen Personen getestet werden, wie kann das stärker adressiert werden? Diese Regel gilt nicht generell, bei HCW oder in Altenheimen kann asymptomatisches Testen durchaus sinnvoll sein. Dies sollte jedoch Spezialsituationen vorbehalten sein. Getestet wird aus dem Unverständnis über die Aussagekraft des Ergebnisses heraus, dies könnte mit Hinweisen zur Testung kommuniziert werden. Die Formulierung müsste jedoch Raum für besondere Situationen lassen. Die BZgA sollte kommunizieren, dass es sich um ein punktuelles Ergebnis mit trügerischer Sicherheit handelt.

2020-03-31
Fall Berichterstattung
– Es werden nur laborbestätigte Fälle berichtet, dies soll so lange wie möglich beibehalten werden
– so lange wie möglich soll breit getestet werden
– Ggf. müssen in Zukunft klinisch-epidemiologische Fälle (ohne Laborbestätigung) erwogen werden
– Dies würde vor allem zur Erfassung schwererer Fälle führen und kein richtiges Lagebild präsentieren, Labordiagnostik bleibt Priorität
[…]
Klinische Fälle können nicht in allen Softwares als Fälle erfasst werden, Zahl ist deswegen nur begrenzt belastbar (es gibt keine eigene COVID-19 Meldekategorie, teilweise muss besondere Kategorie angelegt werden); bei SurvNet ist dies kein Problem, FG31 unterstützt Ämter dabei, wie solche Fälle gemeldet werden können

2020-03-31
FG17: gestern 30 Proben von denen eine positiv war, kuriose Symptomatik: Fall hatte Kopf-, Hals-, und Muskelschmerzen und kein Fieber, fraglich, warum Arzt aufgesucht wurde?
Möglicherweise gehen viele „gewöhnliche“ Fälle nicht zum Arzt?

2020-03-31
Im Rahmen verschiedener Vorhaben der Leibniz Institute ist eine Beprobung in verschiedenen Studienregionen (z.B. Bremen, Düsseldorf u.a.) geplant
[…]

2020-04-01
Studien mit PCR-Stichprobentests:
In Presse z.T. Fragen, warum in D nicht auch PCR Stichprobenuntersuchungen gemacht, auch von Cochrane Deutschland hat empfohlen entsprechende großangelegte Studien zu beginnen.
[…]
Grundsätzlich werden derzeit schon viele Personen per PCR getestet und es wird kein Gewinn durch eine PCR-Stichprobenuntersuchung gesehen.
Es erscheint besser sich auf serologische Surveillance zu konzentrieren.


2020-04-06
NowCasting
Es stellt sich generell die Frage, ob aktuell die Fallzahl aufgrund vermehrter Testung steigt. Eine Zunahme der Testungen kann einen künstlichen Anstieg erzeugen, ohne dass sich der epidemiologische Verlauf ändert, allerdings fehlen uns dazu verlässliche Daten.
Testungen haben tatsächlich zugenommen, während der Positivenanteil von 13 auf 8,5% zurückgegangen ist.

2020-04-06
Dokumente
Obduktion (siehe E-Mail Hr. Wieler, Fr 03.04.2020 18:36) -> Anpassung Dokument?
IBBS
o Das Papier wird aktuell mit der AGI abgestimmt. Die Charité strebt bei jedem Verstorbenen eine Obduktion an; ein besonderes Augenmerk liegt auf kardiologischer Beteiligung – es wird auf
amerikanischer Seite von Todesfällen an therapierefraktären Rhythmusstörungen berichtet – und Histologie. Die Charité sieht Forschungsbedarfund sieht sich durch Papier nicht behindert.

2020-04-07
Antikörperteste
– XXXX (ZBS1) ist für Fragen zur Qualität verfügbar
– PCR-Test ist der Bestätigungstest und bleibt aktuell für die Klassifizierung von akuten Infektionen entscheidend, aber Antikörpertests werden bereits in einigen primärversorgenden Laboren angewandt
– Aktuell kann ein einzelner Antikörpertest nicht als Nachweis für akute Infektion gesehen werden, dies wäre über wiederholte Abnahmen möglich, solche werden aber vermutlich nicht durchgeführt
– Antikörpertest hat im Rahmen von Reihentests höchste Bedeutung, weniger für akute Versorgung im Krankheitsfall Zuverlässigkeit von Antikörpertests und Deutung von Titeranstieg und Serokonversion ist zurzeit noch unklar

2020-04-09
Es findet sich auf der Webseite noch keine Information für GA, wie mit serologischen Befunden umgegangen werden soll. In der Meldeverordnung sind indirekte Nachweise zwar erwähnt, Antikörpernachweise liefern aber keinen Hinweis auf eine akute
Infektion. Einigung: PCR bleibt Goldstandard und ist alleiniges Kriterium für die Diagnostik der Infektion, hierzu muss eine Stellungnahme ins Internet gestellt werden. In den FAQ ist ein guter Textentwurf enthalten, die Formulierung müsste für das Meldewesen angepasst werden.

2020-04-11
Österreich: Es gab eine Studie zur Schätzung der Periodenprävalenz. In einer Zufallsstichprobe von 1.544 Personen wurden 0,33% positiv getestet. Es gibt damit einen Untererfassungsfaktor von 3. Die Studie ist ausschließlich PCR basiert, d.h. die Untererfassung bezieht sich nur auf akute Infektionen und nicht wie bei der Studie in Heinsberg, in der auch durchgemachte Infektionen erfasst werden.

2020-04-16
Bundesländer: ähnliche Entwicklungen: BW, BY, NRW haben die meisten Fälle und führen am meisten Testungen durch; insgesamt sind relativ gute Testkapazitäten vorhanden.
Testverzug bundesweit: großer Zeitverzug deutet auf Überlastung hin. Es sieht so aus, als würde der Testverzug wieder zunehmen. Ca. 2 Tage von Probenentnahme bis zur Testung ist zu lange.
Testverzug in BW und BY ist runtergegangen, Berlin sieht auch gut aus. Anteil der positiven Testungen nach Altersgruppe
( 65 Jahre) und Organisationseinheit (Praxen, KH): bei über 65 jährigen hat sich mehr getan. Anzahl Testungen nach Altersgruppen, in 12-13 KW erfolgte Änderung der Teststrategie. Es werden immer mehr >80 Jährige getestet, 60-79 Jährige werden nicht in gleichem Umfang getestet.
Anzahl positiver Tests nimmt bei > 80 Jährigen zu, das hängt auch mit der häufigen Testung zusammen.

2020-04-16
Es stellt sich die Frage, wie Tests die Bevölkerung erreichen können. Die GA gingen bisher sehr restriktiv mit Testungen um, inwieweit die
Bevölkerung Praxen aufgrund der mangelnden Ausrüstung mit Schutzkleidung als sichere Orte betrachtet, ist fraglich. Praxen müssen sich an ein Leben mit dem Virus anpassen und stärker in die
Beprobung eingebunden werden.
[…]

2020-04-20
Virologische Surveillance AGI: Die Sentinel Praxen wurden noch einmal mit der Bitte, mehr proben zu senden, angeschrieben. Es gibt von den Sentinel Praxen zunehmend die Rückmeldung, dass sie keine Patienten mehr mit COVID-19 Symptomen sehen, da diese zu
speziellen Teststellen gehen. Es ist die Frage, wie sich dies auch auf die allgemeine ARE/Influenzasurveillance auswirkt, wenn keiner mehr in die Praxen geht. Ggf. gibt es zukünftig auch wieder mehr Proben, da jetzt keine elektronische Krankschreibung mehr möglich ist.

2020-04-20
Freitag wurde das Papier von Jens Spahn mit dem Titel „Testen, testen, testen“ finalisiert. Dies ist nur zum Teil mit der AG Diagnostik abgestimmt. Kritische Aspekte wie z.B. zur umfangreichen Testung von asymptotischen Personen hat das BMG eingebracht. Für Rückfragen steht XXXX für die AGI TK morgen zur Verfügung.

2020-04-22
BZgA Frage: RKI Einschätzung der Anzahl von Todesfällen
o Anteilig besteht eher eine Übererfassung der Todesfälle im Vergleich zu milderen Verläufen, insgesamt keine große Untererfassung erwartet
o Generell werden schwere Verläufe besser erfasst, da leichte Verläufe weniger/seltener getestet werden Obduktionen
o Obduktionen werden international und national viel diskutiert, verstorbene an bzw. wegen COVID-19
o Im Vergleich zu anderen Ländern wird in Deutschland weniger obduziert
o Dem RKI ist nicht bekannt, wie viele COVID-19-Fälle in Deutschland obduziert werden
o In HH wurde angeordnet, dass alle Fälle obduziert werden, dann sollte die Situation etwas klarer werden
o RKI soll weiterhin offensiv eine Maximalzahl (labor-diagnostische Fälle, die versterben) berichten
o Um aus Obduktionen zu lernen, ist individuell vor Ort zu erfolgende wissenschaftliche Aufarbeitung nötig
o Klinischer Bericht aus Hamburg (BZgA): dort gab es noch keine Obduktion eines Falles ohne Grunderkrankung

2020-04-23
In Zukunft sollen auch Ct-Werte übermittelt werden.

2020-04-23
Aktuelle Lage
Testkapazität und Testungen
– Auswertung mit Altersgruppen ist wichtig. Derzeit Kinder und Jugendliche i.d.R. nicht getestet, da hauptsächlich asymptomat. Bei der Teststrategie sollte klar definieren sein welche Ziele erreicht werden sollen,und dass es einheitlich deutschlandweit umgesetzt wird.

2020-04-23
Testungen ohne Symptome höchstens in Ausbruchsuntersuchungen (KP), Aufnahmescreenings etc.
o Bevölkerung sollte bei Symptomen, die sie abklären lassen wollen ärztliche Bereitschaft (116117) anrufen. Es sollte nicht ohne Symptome getestet werden.

2020-04-24
– Probentechnisch ist es ruhig, ca. 500 Proben, ca. 60 davon positiv;
darüber hinaus gibt es Fragen nach weiterer Infektiosität.
– Antikörperteste: Apotheken dürfen Schnelltests nicht an die Bevölkerung abgeben. Bewertung der Leistungsfähigkeit der
Antikörperteste durch die BfArM.
– Die Möglichkeit zur Erkennung einer Serokonversion wird
abrechnungsfähig gemacht werden. Ein Algorithmus im EMB ist
bei der KBV aktuell in Arbeit.
– Bei AGI-Sentinel hat sich der Probeneingang wieder etwas erhöht.
– Es gibt eine stabile Pipeline zur Sequenzierung von Proben im RKI,
bisher sind ca. 30 Proben sequenziert worden. Diese sollen in die
integrierte molekulare Surveillance eingebunden werden.

2020-04-27
Infektiosität mit CT-werten Korrelierung läuft, am Freitag gibt es
voraussichtlich mehr Information hierzu.

SerologieLäuft, immer mehr Seren werden erhalten
o Es findet keine Routineanzucht bei Proben statt, da diese sehr aufwändig ist und lange dauert, GA sind teilweise sehr ungeduldig, deswegen wird es nicht angeboten und nur in Einzelfällen durchgeführt
o Hoffentlich ist bald der Cut-off bekannt (wann nichts mehr anwächst)

2020-04-28
Niederschwellige Testung leicht symptomatischer Personen
o In AG besteht diesbezüglich Konsens
o Dies ist mit den aktuellen Kapazitäten möglich
o Aktuelle Testkapazität liegt bei 100.000/Tag, aktuell gibt es einen Rückgang der Inanspruchnahme
o Ärzte und KBV haben für niederschwellige Testung ihre Leistungen bestätigt, KBV-Finanzierung ist gesichert

2020-04-28
Testung asymptomatischer Personen
o Generell schwierigeres Thema bisher ohne Konsens
o AG Diagnostik steht aktuell diesbezüglich unter Druck
o Abrechnungsmodalitäten bei der Testung asymptomatischer Personen ist noch völlig unklar
o Wenn asymptomatische mit in den Kreis der zu testenden einbezogen werden muss priorisiert werden
o Erste Priorität wären HCW: Überlegung von Reihenuntersuchung asymptomatischer HCW, es gibt noch nicht viel Anhalt für den Mehrwert so lange Schutzmaßnahmen umgesetzt werden
[…]
AL1 nimmt heute an der AGI TK teil, dort wird die Testung asymptomatischer sehr kritisch gesehen, sowohl Testergebnisse bei asymptomatischen sowie NPV, PPV sind schwer zu interpretieren und sollten unbedingt mit anderen Aspekten zur Entscheidung kombiniert werden, man kann nicht alleine auf Testung setzen (z.B. Aufnahme in Einrichtungen)

2020-04-29
Es gibt eine Studie aus dem Saarland mit sehr weiter Auslegung der Testung – muss beobachtet werden inwiefern das Verbesserung gibt


2020-04-29
Labordiagnostik
Rel. hoher Anteil falsch positiver PCR-Ergebnisse
o Diskussion über das Dokument von INSTAND wurde vertagt
o Es gibt im Rahmen einer Zwischenauswertung von INSTAND einen relativ hohen Anteil von falsch-positiven Ergebnissen – man kann allerdings aufgrund dieses Wertes keine Hochrechnungen machen, wichtig im Detail zu betrachten nach Abschluss des Ringversuches.
o Man muss beachten, dass alle Teste falsch-positive Ergebnisse zeigen, ggf. müsste man empfehlen bei asymptomatischen Personen im Screeningverfahren einen weiteren Test zur Bestätigung zu machen.
o Auch hier zeigt sich die gebotene Sensibilität bei der Kommunikation mit der Bevölkerung.

Neu ist die Übersicht über Todesfälle bei < 40-Jährigen:
– Es gibt 23 Todesfälle bei < 40-Jährigen: 15 waren hospitalisiert, 9 auf ITS, 3 mit Beatmung. 19 sind an, 2 mit COVID-19 verstorben, bei 2 ist die Ursache
– Daten sind unvollständig. Es handelt sich um Informationen, die im Moment im Meldesystem verfügbar sind. Vermutlich waren mehr hospitalisiert und wurden mehr beatmet. Es handelt sich um eine
tagesaktuelle Veröffentlichung, die auch Fehleingaben enthalten kann. Falls möglich, sollten die Daten in den Gesundheitsämtern im Longitudinalverlauf differenziert dokumentiert werden.

2020-04-30
Labordiagnostik
„Kochbuch“ zur Veröffentlichung bereit?
– Veränderungen wurden gestern eingearbeitet. Zustimmung vom BMG ist vorhanden. Das Dokument wurde über Kanzleramt bereits zirkuliert und kann am Samstag zusammen mit Testung auf der Homepage veröffentlicht werden.
Erlass zur Anpassung der Testkriterien zur Verdachtsabklärung
– Frist bis 02.05.; Erlass nimmt Bezug auf die derzeit zur Verfügung stehenden Testkapazitäten. Die Einschränkungen bei der Testung sollen aus allen Papieren rausgenommen werden.
Ziel ist eine niederschwellige Testung. Aus dem Papier für Ärzte
wurde die Einschränkung schon entfernt. Das Papier für die Bevölkerung ist in Abstimmung bei der BZgA.
– Ein Papier für Pflege- und Altenheime sowie Behinderteneinrichtungen liegt in Version 4 vor. Die Version 5 soll am Samstag ins Internet gestellt werden. Dort ist eine schrittweise Öffnung der Nutzung der freien Testkapazitäten enthalten, die Einschränkungen wurden rausgenommen.
– Einrichtungen für Behinderte wurden noch nicht ausreichend berücksichtigt.
– Die Öffnung der Testung sollte je nach Indikationsstellung schrittweise vorgenommen werden, die nächste Gruppe wären
Krankenhäuser. Ein Screening im Krankenhaus-Kontext steht nächste Woche auf der Agenda.
– Im „Kochbuch“ Testen in Ausbruchssituationen wird auch empfohlen Asymptomatische zu testen.
– Universitäten: Hr. Schaade hat mit Hochschulverband wegen eines Papiers zu Hochschulen gesprochen. Arbeitsmediziner und Hygieniker der Universitäten sollten das Papier schreiben, dieses könnte vom RKI gegengelesen werden.
– Schulen: Übertragung von COVID durch Kinder wird von FG36 FG36
zusammengetragen und ausgewertet. Wenn mehr Ergebnisse vorliegen, kann mehr dazu gesagt werden. Personal in Schulen gehört zum Teil Risikogruppen an.


2020-04-30
Klinisches Management
– Bisher ist, vom Einsatz von medizinischem Personal abgesehen, Zeit das relevante Kriterium. Sollte auf negative Tests umgestellt werden?
– Dagegen spricht, dass die Testung zu einem Zeitpunkt nicht als zuverlässig angesehen wird. Auch sind Personen zum Teil lange asymptomatisch und werden trotzdem positiv getestet.
– Votum: Entlasskriterien bleiben so bis gesicherte Erkenntnisse aus weiteren Studien von FG37 und ZBS1 vorliegen.
Eine positive Testung nach einem länger als 14 Tage
zurückliegenden Symptombeginn ist häufig ein Problem bei
medizinischem Personal.
Diese benötigen auf jeden Fall 2
negative PCR-Ergebnisse, bevor sie wieder eingesetzt werden
können. 2 negative Ergebnisse hintereinander zu erhalten,
dauert häufig deutlich länger als 14 Tage. Sollte es eine
Möglichkeit geben, früher wieder arbeiten zu können? Auch hier
müssen zunächst Studien abgewartet werden. Für den privaten
Bereich gilt auch für HCW das Zeitkriterium.

2020-05-02
Sinnhaftigkeit Einkauf von 40 Mio. serologische Testkits von
Roche

o Es kam eine Anfrage vom BMG ohne Frist zur Bewertung des Einkauf von 40 Mio. serologische Testkits von Roche. Das Ziel von Hr. Spahn ist für DE genügend Testkits zu kaufen.
o Roche Test basiert auf Gesamt-Ig-Nachweis, soll sehr hohe
Sensitivität haben, ggf. geringere Spezifität
o Insgesamt über 200 verschiedene Teste auf dem Markt – nach
Medizinprodukterecht kann das BfARM nicht viel ausrichten
wenn CE-Zertifizierung vorhanden ist.
o Das PEI betreibt ein akkreditiertes Testlabor und beschäftigt
sich mit den Fragen der Qualität der Teste, bevor solche Investitionen gemacht werden, sollte mit dem PEI und dem BfARM Rücksprache gehalten werden. Zusätzlich sollte im Besten Fall noch die Expertise der Fachgesellschaften, Hr. Schmitt-Chanasit etc.) eingebunden werden.
o RKI kann sich nur zu epidemiologischen Aspekten äußern.
ToDo: Hr Wieler wird um einen Erlass zu dieser Frage an das RKI, das PEI und das BfARM bitten.
b) – solch eine umfangreiche Beschaffung von Tests ist nur sinnvoll, wenn im großen Maße der immunolog. Status getestet werden soll, dafür ist aber derzeit nicht genügend Kenntnis über die Immunitätsdauer vorhanden, zusätzlich ist die Rolle der Schleimhäute und des respirator. Epithel nicht geklärt, genauso wenig wie die T-Zell-Immunität. Man müsste sehr klar definieren, was mit den Tests gemacht werden soll.
Roche Test ist, wie auch alle anderen vorhandenen Teste an
Erkrankten validiert, es liegen keine Daten zur Serokonversion bei asymptomat. Infizierten vor.

– RKI hat >1,6Mio Tests von EUROIMMUN gekauft, ca. 560.000
werden für die Sero-Studie benötigt, werden nach und nach
geliefert. FG37 kann für serologische Studien mit Hr. Lampert
Kontakt aufnehmen.

2020-05-05
b) RKI-intern
Die Diskussion bezüglich der Empfehlung zur Doppeltestung bei geringer Prä-Test Wahrscheinlichkeit wird verschoben.

2020-05-06
Studie zu Genesenen, wieder positiv getesteten Patienten aus
Südkorea:
– 263 Patienten aus Südkorea , die nach Entlassung erneut positiv getestet wurden
RNA Fragmente konnten bis zu 2 Monate nachgewiesen werden, aber mit kulturellen Tests konnten bei diesen Patienten kein lebendes Virus gefunden werden.
PCR zum Verlaufmonitoring nicht geeignet. Bedarf von anderen Parametern zur Verlaufskontrolle.
– Auch die Frage wie lange jemand infektiös ist sollte nochmal diskutiert werden. Labordaten von ZBS1 sind dafür wichtig.
PCR-Nachweis aus Speichel gut möglich. Ct-Werte sind testabhängig und können nicht so einfach zur Deutung der Infektiosität verwendet werden (Ct-Werte >25 kann nicht gleichgesetzt werden mit nicht mehr infektiös),
Verwendung von IgG-Nachweisen ist auch Thema in AG Diagnostik.

2020-05-06
Anzahl der Testungen ist deutlich gesunken, auf Niveau von vor KW12, Anteil der Positiven auf KW10-Niveau

2020-05-13
Diskussion-Teststrategie Vorschlag von Herrn Schaade Mail 8:16 –
Ergänzung Flussdiagramm und Hinweise für KoNa, Ergänzung „Kochbuch“
– Während zu Beginn der Epidemie die Testung asymptomatischer Personen nicht empfohlen wurde, so sollen nach Ankündigung von BM Spahn und Anweisung aus dem BMG vom 17.04.2020 auch asymptomatische Kontaktpersonen getestet werden.
– Die Anpassung der Teststrategie ist bei vorhandenen Testkapazitäten grundsätzlich sinnvoll. Die Testung symptomatischer Kontaktpersonen dient der frühzeitigen
Erkennung von Fällen und ist nicht als Freitestung zu verstehen; sie hat keinen Einfluss auf die Dauer der Quarantäne.
– Details zu Kostenübernahme, Zeitpunkt der (wiederholten) Testung, Kombination von PCR und Serologie in bestimmten Settings u.Ä. sollen in der AG Diagnostik/Teststrategie geklärt werden.

2020-05-14
RKI-Strategie Fragen
a) Allgemein
Teststrategie
– Das Thema wurde gestern im Krisenstab angesprochen aber AL1 war nicht dabei, ist noch nicht abgeschlossen
– Nächsten Montag bespricht AG Diagnostik mit allen drei Untergruppen die Teststrategie, BMG ist auch dabei, beinhaltet sind:
o Testung bestimmter Populationen (symptomatische, Kontaktpersonen, Risikogruppen Altenheime und Aufnahmestationen im KKH, seroepidemiologische Studien)
o Aussagekraft seroepidemiologischer Studien/Qualität von Antikörper-Tests
o Korrelation neutralisierender Antikörper und Immunität
– Papiere zum Kontaktpersonenmanagement übernimmt aus FG36, zusätzliche Informationen gerne an FG36 schicken um gute Überarbeitung zu ermöglichen, diese soll auch mit AL1 abgestimmt werden
– Im Rahmen der KoNa soll auch Möglichkeit der Testung asymptomatischer KP der Kategorie 1 eröffnet werden. Ob diese mehrmals getestet werden oder ob einmalige Testung genügt wird noch diskutiert.
Bevölkerungsweites Screening: dieser Ansatz wird nicht durch das RKI unterstützt, AL2 beginnt ein Positionspapier um die Probleme damit aufzuzeigen (statistische Bedenken, falsch positive Ergebnisse, Interpretierbarkeit, usw.). Das Papier wird uch in der Lage-AG vorgestellt werden, aktuell ist hierfür verantwortlich
– Weitere Fragestellungen sind die Bedeutung von seroepidemio-
logischen Studien zur Bewertung der Durchseuchung, z.B. wann ist die weitergehende Untersuchung einer größeren Gruppe regional überhaupt von Bedeutung (auch hinsichtlich der Schonung von Testkapazitäten)? Welche ist die Sinnhaftigkeit weitergehender Untersuchungen abhängig von der Unterschreitung des Signalwertes?
– Die Begrifflichkeiten müssen gut gefestigt werden damit auch politisch klar ist, wovon geredet wird, dies muss bei der Arbeit zu seroepidemiologischen Studien mitberücksichtigt werden
– Aus den BL kommen Zweifel auf an der Zuverlässigkeit der Tests,
z.B. wenn mehrere Leute eng zusammenwohnen und immer nur eine Person positiv ist
– Qualitätsfragen sind intensiver Bestandteil der AG, das Diagnostik-Papier wird auch diesbezüglich überarbeitet
– Die PCR-Analyse ist hochsensitiv und stellt in der Regel kein Problem dar, nur wenige Labore haben diesbezüglich noch keine gute Performance, bei falschen Ergebnisse handelt es sich eher
um Abnahmefehler
– Die Möglichkeit der Antikörper-Testung bei klinischem fortbestehenden Verdacht wird diskutiert, ggf. kann die Antikörper-Testung als weiteres diagnostische Kriterium angeführt werden
– Daten aus Island: jede 2. Person, die PCR-positiv ist, ist asymptomatisch, von asymptomatisch getesteten serokonvertieren nur ca. 20%

2020-05-14
Spucke zur Testung
– Kann Spucke als Medium zur leichteren Probennahme
irgendwann in Erwägung gezogen werden?
– Dies wird betrachtet und ist vorstellbar
– Die Herausforderung ist eher, dass die Laborlogistik sehr auf die
Nutzung von Abstrichen ausgerichtet ist, eine Erweiterung auf
Speichelproben würde diese Durcheinander bringen

– Spucke als Probenmaterial hat auf die Sensitivität keine große bzw. schlechte Auswirkung, ist jedoch nicht Mittel der Wahl und eher eine Ausweichalternative
– Kollegen aus Norwegen haben ihr gesamtes System auf Testung von Spucke umdisponiert (im Rahmen der Deeskalation), in ein paar Wochen wird klar, wie dies läuft
– Sollte durch RKI im Auge behalten werden

2020-05-18
Maßnahmen und Testen (hier)
o Testen ist nicht Teil der Maßnahmen. Umso mehr getestet wird, umso weniger einschränkende Maßnahmen sind notwendig.
o Entspricht dem Gegenstand der AG Diagnostik und sollte deshalb innerhalb der AG vorgestellt werden, mit dem Ziel eine konsentierte Sprachregelung zu finden, muss mit Laborkapazitäten abgestimmt werden.
o Falsch positive Ergebnisse werden zum Problem bei sinkenden Fallzahlen. Dann müssen nicht alle Patienten mit elektiven Eingriffen getestet werden. In strategische Überlegungen könnte die Antikörpertestung miteinbezogen werden.

2020-05-19
Maßnahmen zum Infektionsschutz
Aktuell werden im Meldesystem nur PCR-positive Fälle gezählt
– Auch auf europäischem Niveau beruht aktuell alles auf PCR, RKI-
Daten sollten (relativ) vergleichbar bleiben

2020-05-22
o Am Montag hat die HCW-Studie angefangen; von Montag bis Mittwoch hat ZBS1 387 Proben erhalten, die per PCR und serologisch untersucht wurden. In der PCR war eine Probe positiv, in der Serologie 15.
o Am Donnerstag sind die ersten 72 Proben der Corona-Monitoring Studie aus Kupferzell bei ZBS1 eingegangen, diese waren alle PCR negativ.
o Anzuchtversuche: ZBS1 hat knapp 175 Proben mit verschiedenen Ct-Werten analysiert und dabei festgestellt, dass in dem verwendeten System Proben, die einen Ct Wert größer 32 aufweisen NICHT in der Zellkultur wachsen, bei Ct>30 wachsen 98% nicht, bei Ct>29 96% nicht. ZBS1 weist ausdrücklich darauf hin, dass dies für das am RKI genutzte System gilt und nicht 1 zu 1 pauschal auf andere Systeme übertragbar ist.

2020-06-03
Konkretes Rechenbeispiel zu „Number needed to test“ um einen
weiteren Fall zu verhindern: XXXX hat mit XXXX gesprochen, es gibt aber noch keine weiteren Informationen dazu.

2020-06-15
SARS-CoV-Surveillance in ARS (Folien hier)
– Der Testumfang nimmt weiter zu und erreicht den höchsten bisher verzeichneten Stand.
– Der Anteil der positiven Testungen an allen Testungen über die Zeit pro Tag ist weiterhin gering.
– Der Testverzug, d.h. die Dauer in Tagen von Probenentnahme bis Testergebnis, nimmt zu, was auf Anstiege in NI und RP (RP mit 4 Tagen Testverzug im Schnitt) zurückzuführen ist.
– Hinsichtlich der Anzahl der Testungen pro 100.000 Einwohner nach Altersgruppen zeigt sich ein starker Anstieg in der Altersgruppe der 0- bis 4-Jährigen, was ggf. damit zusammen hängt, dass Kinder mit Symptomen bis zur Vorlage eines ärztlichen Attests vom Kita-Besuch ausgeschlossen werden.
– Die Positivenrate ist in allen Altersgruppen ähnlich gering.

2020-06-15
Herr Spahn hat eine Runde von 17 Wissenschaftlern
(Aerosolforschern, Epidemiologen…). gegründet
, die ihn berät.
Freitag hat sich die Runde erstmals getroffen. Herr Wendtner
(Infektiologe) berichtete, dass von den von ihm untersuchten Patienten des Webasto Clusters, 4 keine Antikörper nachweisbar haben. Es waren alles keine schweren Verläufe. Bei Coronaviren (auch bei SARS) wird insgesamt beschrieben, dass Titer nach einer Infektion sehr schnell abfallen. Die T-Zell Immunität bleibt länger bestehen. Wenn jedoch Antikörper wirklich so schnell verschwinden, kann nie die tatsächliche Prävalenz erfasst werden. Die Prävalenzstudien wären dann nicht richtig.

2020-06-17
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse
Im aktuellen Ärzteblatt ist ein Artikel zur Interpretation der Ergebnisse von PCR-Tests auf SARS-CoV-2 erschienen. Dabei wird primär die Relevanz der Vortestwahrscheinlichkeit hervorgehoben.

2020-06-19
Entlassungskriterien
Diskussion
o Wenn negative PCR bei schweren Verläufen gefordert ist, betrifft dies nicht wenige Fälle und führt ggf. zu einem Problem mit denen, die lange PCR-positiv sind und weiter isoliert werden müssen; die meisten KKH führen Testungen durch; hier muss der CT-Wert und
ggf. Ergebnisse der Anzucht (Symptomfreiheit?) zur Hilfestellung und Entscheidung verwendet werden
o Ist zweifache Testung bei asymptomatischen Fällen übertrieben?
– Es wird überlegt, ob einmalige Testung genügt, Charité macht es mehrfach aber ggf. nicht alle, dies ist auch Prävalenzabhängig; XXXX
hat berechnet, wie viele Fälle möglicherweise mit einfacher Testung nicht erreicht würden (6%), durch eine Serienschaltung würden mehr Fälle identifiziert;
im Niedrigprävalenzsetting ist die Rate der falsch positiven höher und kann zur Zumutung von unberechtigter Isolierung für 10 oder 14 Tage führen (z.B. wenn eine Person aus anderem Grund eingewiesen und überraschend positiv getestet wird und deswegen auf die Isolierstation kommt), die KKH sitzen dies nicht ab sondern testen
o Verkürzung der Isolierung (unter 14 bzw. 10 Tage) war ursprünglich als möglich erachtet, ist jedoch nun herausgefallen? Dies wird noch einmal überdacht und würde vor allem bei leichten Verläufen zutreffen
o PCR ist für SARS-CoV-2 weniger zuverlässig als für manche andere Erreger, die Spezifizität bei Ringversuchen lag teilweise bei 92% und nicht über 98%

… was Bedeutung hat, einmal individuelle bei Quarantäneanordungen und auch bei Ermittlung von Inzidenzen. Wie es ja auch in den Protokollen zum Ausdruck kommt.
Definition „Spezifität„: Die Spezifität ist der Prozentsatz, zu dem nicht infizierte Personen als gesund erkannt werden. Sagen wir, wir haben 95% Spezifität, d.h. 5% falsch positive. Testen wir nun in einer Stadt von 100.000 Einwohnern 1.000 Gesunde haben wir 50 falsch Positive und eine Inzidenz von 50/100.000.

2020-06-24
Kosten Coronatestungen
o Ab 01.07. ändern sich die Kosten für Coronatestungen (von 59 auf 39 Euro), die Kassen haben dies bewirkt und der Bewertungsausschuss hat nun Sorge, dass hierdurch (sinkende Vergütung?) eventuell die Kapazitäten bei Vertragslaboren zurückgefahren werden

2020-06-24
Neues aus der Wissenschaft
AK-Nachweis nach Infektion (Folien hier)
FG12
– hat diverse Studien zu SARS-CoV 1 und SARS-CoV-2 ausgewertet und die Ergebnisse zusammengefasst
– Daten von 2007 zu SARS-CoV 1 von Personen die 36 Monate lang
nachverfolgt wurden: IgG nach 4 Monaten auf Höhepunkt und danach Abfall, IgG(neutralisierende Antikörper nach 30/36 Monaten bei Großteil nicht mehr nachweisbar
– Unterschied intensivpflichtige (ITS) bzw. non-ITS Fällen: bei ITS Titer insgesamt deutlich höher, eher Spike-IgG Antwort, bei non-ITS eher Nucleocapsid-IgG Antwort
– Ebenfalls Darstellung von IgM & IgG Antwortarten (stark, schwach, kein Ig messbar) und zeitlichem Verlauf (s. Folien)
– Fazit: es sind viel mehr Daten und Serostudien (auch Vergleich von symptomatisch und asymptomatisch Infizierten) notwendig, ein Immunitätspass erscheint nicht sinnvoll
– Diskussion
o Zu neurologischen Langzeitwirkungen ist aktuell sehr wenig verfügbar
o Generell sind die verfügbaren Daten schwer zu interpretieren aufgrund verschiedener Methoden, die Untersuchungen wurden mit unterschiedlichen ELISAs gemacht, deswegen nicht/nur sehr begrenzt vergleichbar, die benutzten Cutoffs sind nicht validiert
o Immunologisches Gedächtnis: hierzu werden in einer größeren Studie der Charité Daten erhoben, im Herbst sollte es mehr Informationen geben, aktuell ist es zu früh, konkretes sagen zu können
o Bezug Seroprävalenzstudien: wenn Antikörper nicht mehr nachweisbar sind, kommt es zur Unterschätzung der Prävalenz in der Bevölkerung? Dies ist wahrscheinlich, ggf. gibt es bei der Vorstellung der Seroprävalenz-Daten nächste Woche mehr Klarheit

2020-06-24
Testungen in Schulen und Kitas
– Fragen zu Testungen in Schulen und Kitas nehmen zu und werden auch in der AG Diagnostik diskutiert, u.a. auf BMG-Einladung mit Vertretern von BMFSJ AG Diagnostik, Fachgesellschaften und Verbände haben sich für symptombasierte Testung ausgesprochen, die auf Widerstand bei KinderärztInnen stößt (wegen ARE-Saison ab Herbst)
– Anlasslose Testung wird diskutiert, doch Umgang damit bleibt unklar
– Die Corona-Kita-Studie thematisiert viele dieser Aspekte RKI-Ansatz: bei entsprechender Symptomatik soll Diagnostik erfolgen, wenn Kinder mit Symptomen und COVID-19-Nachweis in Einrichtung (Schule, Kita) waren, ist es eine potentielle Ausbruchssituation, dann sollten aufgrund der hohen Raten an asymptomatischen Fällen auch KP im engen Kreise getestet werden
– Anlasslose regelmäßige Testung wird eingebracht um den Lehrern (ggf. auch in Risikogruppen) Sicherheit zu geben, sollte gut differenziert diskutiert werden
– Berlin hat stichprobenartig in Schulen getestet, wenn so Geschehen identifiziert werden ist es ein Tool/Methode, um sensitiv Cluster zu erkennen

2020-06-26
Kommunikation
BZgA
– Das Testen soll zudem prominenter beworben werden, um eine höhere Testakzeptanz zu erreichen.

2020-06-29
Befürchtung: Testen wird immer mehr herangezogen, um auf andere Maßnahmen zu verzichten. Es besteht die Gefahr einer falschen Sicherheit bei massiver Ausweitung der Testung. In der Bevölkerung besteht die Auffassung durch einen negativen Test können Freiheiten verschafft werden, .B. Urlaub in anderem Land. Es muss kommuniziert werden, dass ein Test, der heute negativ ist, morgen wieder positiv sein kann.
Gezielte Testung bei vulnerablen Gruppen sollte ausgeweitet werden, bei KoNachverfolgung sollen auch symptomatische getestet werden. Ungezielte Massentests sind nicht sinnvoll.

2020-06-29
„Die Testung sollte in eine bestimmte Richtung gelenkt werden. Wie kann dem politischen Wunsch nach verstärkter Testung entgegengekommen werden?“ (Protokoll vom 29.06.2020)
schwaebische.de

2020-07-03
Klinisches Management/Entlassungsmanagement
Neue Schema zur Entlassungskriterien aus der Isolierung ist veröffentlicht
o Es gab gute Vorschläge, die bei der nächsten Version berücksichtigt werden sollten. Die Sputumprobe sei bei der PCR-Testung vor der Entisolierung besonders wichtig. Aktuell werden nur 2 Proben aus dem oberen Respirationstrakt gefordert.
o Für genesene Patienten, die kein Sputum produzieren, ist
Sputumdiagnostik eingeschränkt möglich.

2020-07-03
Aktuelle Lage
Durch die massive Ausweitung des Testens von asymptomatischen Bewohnern stiegen dann die Fallzahlen in der „übrigen Bevölkerung“, aber vermutlich wurden dabei auch spät-positive Personen nach unbemerkter Infektion in der ersten Welle entdeckt.

Es folgen in den Protokollen weitere Fälle und weitere weitere Studien.

2020-07-10
Austausch FG37 mit KBV
– Veränderungen zu Testungen (wer wie testet): niedergelassene Ärzte sind verwirrt, XXXX hat gebeten, jetzt aufgrund der Verwirrung nichts mehr zu ändern, die KBV erstellt Papiere, die die Ärzte informieren

2020-07-10
Diagnostik Papier
Viele Anfragen, die sich um die Entlasskriterien und Ct-Werte drehen, diese können nicht einfach ad-hoc beantwortet werden, da es von den Methoden abhängig ist
RKI-Dokumente sind aktuell nicht konsistent, Anpassung des Diagnostik Papiers wurde verzögert, Steckbrief ist in aktualisierter Version online
Ct-Wert Interpretation sollte im Diagnostikpapier (und nicht im Entlasspapier) erklärt/ geklärt werden n EuroSurveillance Auswertung des neuen Ringversuches scheint es als ob Viruslast (an der wir vermuten Infektiosität hängt) nicht so viel Einfluss auf Ct-Wert hat, sollte RKI überhaupt Ct-Wert nennen?
– ZBS 1 & Abt. 1 stimmen Diagnostikpapier Text ab, Widerspruch zwischen RKI-Dokumenten muss behoben werden
– Nach der Anpassung ggf. auch FAQ Erstellung/Anpassung

2020-07-29
Fragen:
Kann zwischen symptomatischen und asymptomatischen Testungen unterschieden werden?
Variable liegt so nicht vor, Annäherung wird versucht.
– Kann nach Testung an Flughäfen (Reiserückkehrer) unterschieden werden? Wird versucht.

2020-08-03
Die Anordnung der Pflichttestung wird nach §36 oder § 5 IfSG erfolgen. Ist noch nicht klar. Die Anordnung soll frühestens nächsten Freitag im Bundesanzeiger veröffentlicht werden. Ist das den Länder bekannt?
Inwieweit war RKI in Arbeitsschutzstandards des BMAS miteingebunden? Bitte direkt mit besprechen.

2020-08-05
Presse
Derzeit viele Anfragen von Bürgern, aber auch von Presse zu
„falsch-positiven PCR-Tests“

– FAQ wird erarbeitet (Anfrage an BMG und Parlament zu Material,
Info der KBV an AG Diagnostik, Reminder an
XXXX)

2020-08-05
Datenlage zu Reinfektion derzeit dürftig (Anm.: anhaltende Positivität in PCR vermutlich auf Reste genetischen Materials der Primärinfektion in zellulären Vesikeln zurückzuführen)

2020-08-12
Diskussion
o Sentinelsysteme stellen tolle Instrumente dar, wie ist die
Sensitivität, korrelieren Inzidenzen hiermit?

o Dies wird eruiert und für nächsten Mittwoch mit eingebaut

2020-08-10
ARS-Testungen
– Durch hinzukommende Labore ist der Trend bzw. die Zunahme nicht ganz klar, diese Informationen sind für Donnerstag für die AG Labordiagnostik wichtig

2020-08-10
Presse
– Falsch positive Tests sind weiterhin ein Thema in den Medien, es wurde eine gute Sprachregelung und FAQ erstellt doch es bleibt ein Lieblingsthema der Verschwörungstheoretiker und kommt deswegen noch stets vermehrt auf

Hm. rki.de zu Tests, Stand 20.12.2023, Abruf 2024-06-16. Falsch positive Tests gibt es demnach nur bei Antigentests. Wenn ich den Eintrag oben unter Protokoll 2020-06-19 richtig verstehe, dann ging es (auch/ausschließlich) um PCR Tests, richtig? Folglich wird auf der RKI-Seite gelogen.

2020-06-10
Neues aus dem BMG
BMG
Momentan weiterhin thematische Diskussion um Dunkelziffer

2020-08-26
Zu „falsch positiven Ergebnissen“: eine Erörterung wurde kürzlich an den Spiegel geschickt, Auszüge werden für die FAQs verwendet werden können
Anm.: das Einbringen neuer Zahlen gibt Anlass zu neuerlichen Nachfragen oder Missverständnissen, es muss sprachlich präzise
formuliert werden, aus Erfahrung werden stratifizierte Positivraten von der Bevölkerung am besten nachvollzogen werden können

2020-08-28
Außerdem einen Erlass zur Auswertung von Studien und Erkenntnissen zu Quarantäne-Dauer, Austausch und Abstimmung mit EUR Partnern und ECDC und Vorlage eines Berichts und Schlussfolgerungen. Hierbei soll die Frage erücksichtigt werden, ob ein Nachweis von Nicht-Infektiosität trotz positiver PCR durch AK-Test oder bestimmten Ct-Wert die Quarantäne-Zeit verkürzen kann.

2020-08-28
Virologische Surveillance
o 55% der Proben pos. auf Rhinoviren; kein Nachweis weiterer Erreger.
o Auftrag zur Einsatzfähigkeit von Antigentesten wurde erteilt.
o Falsch positive Ergebnisse liegen im Bereich von 1,2 Promille.

2020-08-31
Neues aus dem BMG
o Ct-Werte und Vergleichbarkeit, was ist der Grenzwert der Infektiosität entspricht?

2020-08-31
Virologische Surveillance
o 55% Rhinoviren , keine weiteren Erreger
o Zurzeit viel Literaturrecherche, in Vorbereitung für die Antigenschnelltests.

2020-09-02
Falldefinitionen und Testzahlen, Anfrage von (u.a. Wiss.
Beirat PEI) (Kommunikation hier)
– Derzeitige Ausdrucksweise in Kommunikation mit der Öffentlichkeit scheinbar missverständlich bis zu abstrakt
– Kernaspekte des derzeitigen öffentlichen Interesses: 1. Sind die erhöhten Fallzahlen durch vermehrte Tests bedingt?
(Erläuterung Testzahlen hier) 2. Sinkt die Todesrate pro gemeldeter Fälle? (FAQ dazu von Presse geplant)


2020-09-04
Allgemein
Antigen-Selbstteste
– RKI ist zuständig nach Medizinprodukteabgabeverordnung für die Genehmigung von Selbsttesten bei meldepflichtigen
Erkrankungen
– Ein Hersteller hat angekündigt, dass in Kürze ein Antigen (AG)-Test zur Verfügung steht, Apothekerverband hat sich daraufhin geäußert, dass sie an Laien, außer in Ausnahmefällen keine Teste abgeben dürfen. Der Hersteller hat mit dem RKI noch keinen direkten Kontakt aufgenommen.
– Rechtslage wurde geprüft: Das Medizinprodukt muss nach IVD verkehrsfähig sein und ein CE-Zertifikat haben, der Hersteller muss Genehmigung beim RKI beantragen. Gründe müssen im KI geprüft werden – neben der Verlässlichkeit des Testes, muss auch die Frage geklärt werden, ob die Genehmigung aus Gründen des Gesundheitsschutzes sinnvoll ist.
Zunächst müssen die Leistungsparameter geprüft werden. Der Test muss hinreichend sicher sein und ein hinreichend sicheres Ja/Nein-Ergebnis liefern. Die prädiagnostischen Schritte (bes. Probenentnahme) sind zu beachten.
Vor- und Nachteile müssen gut gegeneinander abgewogen erden. Nachteile u.a. für das Meldesystem und Kontaktpersonennachverfolgung, Vorteile ggf. unmittelbare Selbstisolation.
[…]

2020-09-09
Mitte Oktober wird die Teststrategie verändert und es wird eine Herbstferien Reisewelle geben, die Folgen hiervon werden wegen der fließenden Übergänge wahrscheinlich nicht klar auseinanderzuhalten sein (z.B. unterschiedliche Ferientermine)

2020-09-14
Antigen-Test:
o Es gibt eine gesetzliche Grundlage für die Meldung von jedem direkten und indirekten Nachweis von SARS-CoV-2. Aktuell werden nicht alle Nachweise nicht in der Falldefinition einbezogen, das kann langfristig angepasst werden. Es besteht die Empfehlung einen positiven Antigentest durch eine PCR zu bestätigen, damit der Fall erfasst wird. Meldecompliance bei Ärzten hat die Tendenz niedriges zu sein. Bei Durchführung durch die Personen selbst könnte die Meldung problematisch werden. Problematisch bei Nachtestung, dass diese nicht zwangsläufig als solche gekennzeichnet wird, somit auch doppelt erfasst werden kann und Verzerrung im Systementstehen könnte. Negative Teste werden nicht nachgetestet.
Diskussion dazu innerhalb der AGI: Bei hoher Spezifität wird eine Nachtestung als doppelte Arbeit gesehen.

2020-09-14
Minister sprach Teststrategie an: Antigentests sollten in Teststrategie eine große Rolle spielen, Details wurden in AG Diagnostik besprochen.


2020-09-21
Vermehrtes Testen könnte die leichteren Verläufe bewirken

2020-09-21
Hinweise zur Testung in welchem Ct Bereich Infektiösität; ein Labosstandard hierzu in Arbeit. Dies in Zusammenarbeit u.a. mit KL-Coronaviren
– Antigentests in AG-Diagnostik im BMG noch viele Fragen zu klären; nach außen an Presse wurden

2020-10-05
o Antigennachweis sollte durch PCR ergänzt werden. IfSG-
Anpassung vorschlagen. Antigennachweis ist auch meldepflichtig.
o Die Positivrate [bei den PCR-Tests] wird sich nach oben verschieben, da die Personen vorselektiert sind. Eine separate Dokumentation der Nachtestung von positiven Antigentesten wäre sinnvoll.

2020-10-16
Labordiagnostik
Valide Antigen-Tests sind ein Erregernachweis und sollten meldepflichtig sein. Aber zurzeit bedürfen Antigen-Tests einer PCR-Bestätigung; Hersteller deckt nur Anwendung bei Symptomatischen; jede Anwendung bei asymptomatischen nicht durch den Hersteller abgedeckt; aber wenn wir diese validiert haben,müssen sie als meldepflichtiger Erregernachweis festgehalten werden;

2020-10-28
Herausforderung fehlender Meldepflicht für Antigen-Tests
– Antigen-Tests: keine Meldepflicht durch die Länder eingeführt, Gefahr des Verlustes an Information und Überblick, praxisnahe Lösung dringend benötigt
– Zu klärende Fragen: ab welchem konkreten Zeitpunkt und anhand welcher Modalität sollen die Antigen-Tests in der Meldestatistik erfasst werden?
– Mögliche Lösungsvorschläge
o Antigen-Tests als Methode in der VO zu ergänzen
(siehe BaWü)
o Auflage, positive Antigen-Tests durch PCR-Tests bestätigen lassen zu müssen
o Anpassung der Falldefinitionen („Verdachtsfall“)

2020-11-09
Ist der Rückgang der Fallzahlen auf veränderte Testzahlen zurückzuführen? Werden mehr symptomatische als asymptomatische Fälle gemeldet? Dies soll diesen Mittwoch mithilfe der Testzahlen und der ausführlichen Analyse der Symptomangabe in den Meldedaten geprüft werden.

2020-11-11
Aktuelle Lage
Anteil asymptomatischer Personen (lila) seit KW 33 mit 35% deutlich abgesunken auf 15 % in KW 44/45 -> Positiv-Getestete heute größtenteils auch symptomatisch

2020-11-15
Virenverläufe sind unglaublich variabel. Dass ein Antigentest generell später anschlägt oder früher negativ wird, kann man aufgrund von großer Variabilität bei Patientenproben so nicht sagen. Über den gesamten Zeitverlauf ist die Sensitivität von Antigentests etwas
geringer

2020-11-18
Aktuelle Lage
Gibt es wirklich einen diagnostischen Bias bei asymptomatischen Kindern oder ist niedriger Positivenanteil nicht etwa sogar unterschätzt aufgrund von Testung von eher symptomatischen Kindern?

2020-11-20
Wir wissen nicht, wie viele Antigen-Nachweise gemacht werden Information zum Testgrund steht Laboren nicht zur Verfügung, diese erhalten Testanfragen ohne Begründung
– Testgrund könnte ggf. auf Bitte durch 1-2 Labore erfragt werden, ist aber ressourcenintensiv und im Alltag nicht möglich Erfragung der Anzahl verkaufter Antigentests? Wäre als indirekte Messung eventuell interessant

2020-11-23
b) RKI-intern
– Massentests in Gesamtbevölkerung oder bestimmten LK
Diese Frage wird wieder aufs RKI zukommen, deshalb sollen Massentests basierend auf den neuen Erkenntnissen aus Südtirol und Tschechien nochmal neu bewertet werden.
– Es gibt von heute Morgen bereits eine Aufgabe von Minister Spahn zur Einschätzung der Teststrategie/ Untererfassung bei Reihenuntersuchungen. Hier gibt es zurzeit viele Aktivitäten. Aufnahmeuntersuchungen in Altenheimen und KH geben einen guten Einblick in die Situation. Reihentestungen in bestimmten Risikokonstellationen sind jedoch nicht das gleiche wie Massentests.
Die Frage ist, wie sinnvoll ist es, die ganze Bevölkerung oder ab einer bestimmten Inzidenz einen ganzen Landkreis zu testen.
Was sind die Ergebnisse z.B. aus Südtirol? Was ist das additional value? Gibt es einen Zusatznutzen für die Steuerung von Maßnahmen?
Die Sensitivität der Tests liegt bei ca. 80%, die Spezifität bei ca. 98%. Das Ergebnis hängt von der Güte der Tests ab. Es ist mit einem hohen Anteil falsch positiver Ergebnisse zu rechnen.
– Antigentests wurden an symptomatischen und nicht an asymptomatischen Patienten validiert. Auch hier kommen jedoch immer mehr Daten dazu.
– Es darf nicht vergessen werden, dass es sich um selbst-selektiert Tests handelt und nicht um Zwangstests.
– Beim Sozioökonomischen Panel liegt der Anteil positiver Ergebnisse der PCR-Tests unter 1%. Die Beteiligung war deutlich geringer als sonst üblich, vielleicht dem Hinweis auf eine Quarantänepflicht bei positiver Testung geschuldet. Dies ist wichtig für die Bewertung einer bundesweiten Stichprobe.
Unerwünschte Wirkungen von Massentests sind das Zusammenbringung vieler Menschen an einem Ort und eine möglicherweise falsche Sicherheit nach negativem Test.

So gut wie alles, für das wir in unserer Bubble als „Desinformanten“ und „Coronaleugner“ angefeindet wurden, stand seinerzeit in den internen Aufzeichnungen des RKI.
https://t.me/rosenbusch/20311

2020-11-27
o LK Hildburghausen:
o Die Lage im LK sollte mit allen vorhandenen Daten im zeitlichen Verlauf ausgewertet werden. Die kumulative Inzidenz liegt wahrscheinlich nur bei 1 bis 1,5%; weniger als 10% sind wahrscheinlich an COVID-19 erkrankt, so dass weiterhin 90% suszeptibel wären.
o Es wäre sinnvoll nachzufragen, ob vor kurzem vermehrt Schnellteste eingesetzt wurden oder ob es andere besondere Umstände gibt, die die hohen Fallzahlen erklären könnten.

2020-12-09
o Anfang nächster Woche soll neue Falldefinition nach Anpassung in Survnet veröffentlicht werden, Änderung wäre: positiver Antigentest mit Symptomen soll als positiver Fall gezählt werden,
o Diskussion: Diskrepanz zur Vorgabe der PCR Bestätigung,
Sollte abgewartet werden mit Anpassung der Falldefinition? Wenn aber die Fälle nicht übermittelt werden, würde Information verloren gehen, bisher keine Infromation wie relevant der Anteil ist, positve PCR-Bestätigung wird erfasst aber nicht wenn PCR negativ; Daher besser Änderung der Falldefinition (was wir übermittelt bekommen) bei vorübergehender Beibehaltung der Referenzdefinition (was
wir nach außen ausweisen)

2020-12-14
Update
Schnelle Datenerhebung (Folien hier)
Verschiedene Erhebungen wurden durchgeführt, darunter Corona-
Monitoring lokal (Auswertungen in Hotspots), Blutspender-
Surveillance (keine Zufallsstichprobe), Corona-Bundesweit (repräsentativ); d.h. es liegen kurzfristig repräsentative Daten zur Seroprävalenz vor; jedoch sind keine weiteren kurzfristigen Daten in Kooperation mit SOEP zeitnah geplant.
– In Großbritannien werden verschiedene Studien durchgeführt, darunter REACT-1 und Covid-19 Infection Survey.
– REACT-1 nicht 1:1 auf Deutschland übertragbar (anderes System, keine ähnliche Stichprobe möglich), RKI-Panel ähnlich dem Covid-19
Infection Survey könnte aufgebaut werden.
– Mithilfe der RKI Infrastruktur wären Befragungen und Versendungen
von Testkits denkbar über folgende Wege:
o Über Datenspende (nicht zufallsbasiert), weitere Erhebungen
unterschiedlicher Art am RKI (z.B. GrippeWeb) oder Aufruf zur Teilnahme wären hohe Fallzahlen möglich, aber nicht repräsentativ.
o Verschiedene Samples verfügbar (z.B. GEDA, EMA-Stichprobe,
Covimo Befragung, KiGGS, Corona Monitoring Lokal) mit insgesamt geringerer Fallzahl, aber Repräsentativität.
Die Problematik zeigt auf, dass es wichtig wäre, bereits jetzt ein
nachhaltiges RKI-Panel aufzubauen
, auch wenn dies aufgrund des
Aufwands nicht zeitnah einsatzfähig wäre. Es besteht die Gefahr, dass ohne ein solches Panel das Problem in kürzester Zeit erneut
auftauchen könnte. Eine Studie ähnlich zu REACT-1 oder dem Covid-
19 Infection Survey müsste a.e. über das Einwohnermeldeamt laufen
und würde großen Aufwand bedeuten. Abt. 2 braucht dringend
Unterstützung in Hinblick auf den Aufbau eines RKI-Panels; letzteres
wurde bereits im Rahmen von RKI2025 an das BMG berichtet.
– Hinsichtlich der Nutzung der Datenspende müsste das Datenschutzkonzept neu erstellt werden, aber dieser Weg wäre
prinzipiell machbar.
– Selbstabnahmestudien sind mit Bias behaftet; es ist unklar, ob
Personen mit besonders hohem oder besonders niedrigem Risiko
teilnehmen. Aussagen solcher Studien sind nicht stark belastbar.
Nach Erwähnung im Pressebriefing wurden 1.300 neue Teilnehmer*innen für GrippeWeb registriert; bei entsprechenen Aufrufen gäbe es sicherlich Teilnahmeinteresse in der Bevölkerung.
– Es wäre sinnvoll, GrippeWeb auszubauen und sich langfristig dem
Aufbau eines RKI-Panel zu nähern.

2021-01-06
– In letzten Kalenderwochen viele Ausbrüche in Alten-und Pflegeheimen, mehr als in privaten Haushalten, weiterhin besorgniserregend.
– Liegt das evtl. daran, dass der Fokus der GA mehr auf Heimen und nicht auf Haushalten liegt? Nur bei einem kleinen Anteil der Fälle wird von GA ein Ausbruch angelegt, evtl. werden nicht alle Ausbrüche in privaten Haushalten in Software erfasst.

2021-01-25
Grafische Darstellung der 7-Tage-Inzidenz
– Bisher wurden die Darstellungen des jeweiligen Tages nicht
mehr verändert(„eingefroren“). Fälle waren nach Berichtsdatum eingetragen, was zu einer Unterschätzung von etwa 7-15% führt, da Daten vom Vortag jeweils noch nicht vollständig sind. Jetzt soll rückwirkend für den zurückliegenden Tag korrigiert werden
[…]

2021-01-25
Presse:
Frage: Es gibt eine Ministeräußerung, nach der Antigen-Tests
für die private Verwendung (Heimtestung) zugänglich gemacht werden sollen.
Soll zu mehr Freiheit und Mobilität führen.
Soll von der Pressestelle des BMG dementiert worden sein
– Es sollte allgemeinverständlich in FAQ oder in einem EpiBull-
Artikel dargestellt werden, dass Antigen-Tests vorwiegend zur Feststellung der Infektiosität geeignet sind.
– Es besteht Kontakt zur Fachebene des BMG (XXXX ), dort sind die Chancen und Limitationen bekannt.
– Zunächst: Öffnung für den betrieblichen Kontext, fachlich angeleitet und betriebsärztlich begleitet.
– Zu Speicheltests liegen keine Informationen vor, die Zusage einer breiten Anwendung würde hier ein Incentive für die Weiterentwicklung sein
– Denkbar ist eine Abgabe von Antigen-Tests über Apotheken, mit der Aufgabe der Aufklärungspflicht Anmerkung: zum Wording: es sollte heißen „unauffälliger Antigen-Test“

2021-01-27
o Verlauf der 7-Tage-Inzidenz im Vergleich zur Testzahl
– Dissoziation des Gleichlaufs der Kurven im Sommer durch Testung von asymptomatischen Reiserückkehrern (ziellosere Testung)
– Zum Herbst hin Änderung der Teststrategie, jetzt im Dezember und Januar sehr zeitnahe Assoziation mit Fallzahl.
– Vor Weihnachten wurden mehr Tests durchgeführt. (Verringerung der Dunkelziffer?)
– Um Weihnachten herum wurde deutlich weniger getestet, stimmt mit geringen Fallzahlen überein.
o Inzidenz und Testzahl sollten gemeinsam betrachtet werden. Informationen über durchgeführte Tests zu haben ist wichtig.

2021-02-03
Morgen ist vom BMG die Novellierung der Medizinprodukte-AbgabeVO (MPAV) zu erwarten.
Wortlaut noch unbekannt, da RKI nicht eingebunden ist. Geplant ist die Abgabe von AG-POCT an Laien und nicht nur über Apotheken. Unter Einbindung von ZBS1 und FG 17 wird derzeit an FAQ zur Erklärung der Anwendung gearbeitet
– Die Öffnungsklausel (AG-POCT an Laien) wird Einfluss auf die Fallzahlen haben. Als zuverlässiger Indikator des
Infektionsgeschehens sollte daher die Positivrate herangezogen werden.
– Anpassung der Testkriterien ist bereits umgesetzt und veröffentlicht
– Thema soll in BPK am Freitag 05.02.
aufgenommen werden

2021-02-03
AG-POCT (Voxco Abfrage) in Einrichtungen
– Im Vergleich zur Anzahl der mit Tests belieferten Einrichtungen ist die Teilnahme weiterhin gering
– Erfreulicherweise wurden von 378 positiven AG-POCT 348 zur PCR
eingesendet.
– Wie viele davon positiv bestätigt wurden, ist den Meldedaten nicht (belastbar) zu entnehmen

2021-02-03
b) RKI-intern
– Vorschläge für den langfristigen Umgang mit Corona von XXXX, GA Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg (s. E-Mail hier)
o Insbesondere die Fragen zur Testung erscheinen berechtigt : nationale Teststrategie, Hinweise zur AG-testung und Testkriterien des RKI sollten besser verknüpft und integriert werden, sobald die neue MPAV vorliegt.
o Hinweis: in Abstimmung mit dem BMG ist die nationale Teststrategie der Ort, an dem das Vorgehen für Fachpersonal und Kliniken festgelegt ist.
o Durch die Novellierung der MPAV ändern sich die Voraussetzungen
o Sollte im geplanten EpiBull-Artikel adressiert werden
[…]

2021-02-17
o Nur die Hälfte der PCR positiven Befunde wurden nachgetestet.

2021-02-22
– Annahme: Wenn die hohen Testzahlen in BY zu einer geringeren Untererfassung führten, müssten auch die Sterberaten niedriger sein, dies ist jedoch nicht der Fall, deshalb ist nicht von einer
geringeren Untererfassung auszugehen
– Solange es keine Anhaltspunkte für einen positiven Effekt gibt und BY trotz hoher Testzahlen nicht besser abschneidet, wäre dies ein Argument dagegen, mehr flächendeckende Testung zu empfehlen (entkräftet den Vorwurf an das RKI, dies nicht ausreichend zu fordern)
– Auch in Altersheimen hat das häufigere Testen nicht (in der Breite) zu einer Verhinderung von Ausbrüchen geführt, dies zeigt, dass auch
vermehrtes Testen trotz gewisser Erfolge nicht bestimmte Bereiche infektionsfrei halten kann
[…]
– In Altersheimen sollte unbedingt weitergetestet werden, dies war in Teilen erfolgreich (z.B. Tübingen, was derzeit wieder als Positivbeispiel durch die Presse geht)
– Zusammenhang von Testfrequenz und Ausbruchsgeschehen muss unter Berücksichtigung weiterer Aspekte mit Vorsicht betrachtet werden;
– Wie wird die Teststrategie umgesetzt und welche Schlüsse werden daraus gezogen

2021-02-24
AG-POCT in Einrichtungen, kumulativ
– Zahlen insgesamt etwas gestiegen, Kernaussage unverändert: nur geringe Positivquote bei POC-Tests, größter Anteil (ca. 92 %) der Antigen-POC Tests werden PCR zugeleitet, von den Antigen-positiven
Tests sind nur ca. 29 % in der PCR positiv, entspricht dem Bild der vergangenen Wochen und den Erwartungen

2021-03-01
Einführung von Schnelltests für die breite Öffentlichkeit und
Teststrategie

o Teststrategie wird seit der Publikation im EpiBull intensiv
wahrgenommen. Im Rahmen der wiss. Begleitung des BeFast ?-Projektes (Telefonat XXXX) wird der Zusatznutzen von Schnelltests diskutiert.
Es gibt bisher positive Erfahrungen (publiziert). Es gibt bereist [bereits] Konzepte und Einsatz in bestimmten Gruppen (Schulen, Betrieben, Studenten). Die nächsten möglichen Gruppen wären Gruppen im priv. Leben (Chöre, Sportvereine). Dazu wird bereist gedacht und Austausch besteht.
o XXXX und XXXX sind im WP Koordination, daher gern Rückmeldung über Aktivitäten an die beiden.
o Im Kanzleramt (Hr. Braun) gibt es Bestrebungen eine zweiarmige Teststrategie umzusetzen. Einerseits soll sich jeden Bürger mind. 1-2 pro Woche Selbst testen
– (Schnelltest) können und auf der anderen Seite soll der Zugang zu best. Einrichtungen und Veranstaltungen durch Testung (Schnelltest) ermöglicht werden. Das würde über 100 mio Tests pro die Woche bedeuten und viele Fragen (wie praktisch eine Bestätigung erfolgen soll) aufwerfen. Im BMG gibt es auf Arbeitsebene keine Informationen zu Plänen zu diesem Vorgehen.
– Dieses Vorgehen würde die Inzidenzen verändern, da wir aktuell von Untererfassung ausgehen und die aktuellen Grenzwerte wären somit hinfällig. Es würde die aktuelle Teststrategie verzerren. Die Lage könnte nicht mehr beurteilt werden. Das scheint auf Fachebene im BMG klar zu sein.
– Es geht die Tendenz dazu, dass Schnelltests bei Veranstaltungen als der „Türöffener“-Test sei sollen. Ergebnisse bei BeFast dazu sind noch rar. Die breite Einführung der Schnelltests könnte entscheidend für Surveillance sein. Eine Beobachtung von einigen Regionen als „Modellregion“ um Rückschlüsse auf nationale Ebene zu ziehen werden kritisch gesehen. Da die Entwicklung von zahlreichen lokalen Faktoren (Impfung, Maßnahmen, Compliance, lokalen Interessen etc.) abhängen. Beispiel schwankende Reduktion von Inzidenz nach LK und großen Unterschieden in benachbarten LK. Dieses Vorgehen wurde jahrelang für Influenza probiert und dafür die syndromische Surveillance etabliert. Das System ist nicht regional nutzbar. Es braucht eine Erfassung der Gesamtzahl der Testungen und Anteil der negativen Testungen.
Bestehende Surveillancesysteme werden als robust eingeschätzt und die Untererfassung als nicht groß gesehen. Entwicklungen sollten abgewartet werden und die Unterschiede werden voraussichtlich nicht erheblich sein. Schnelltest werden sich nicht als flächendeckende Präventionsmaßnahme durchsetzen. Mit Einführung von andere Testmodelle (gurgeln etc) könnte sich das evt. verändern. Es werden bereits Schnelltest in APH und Krankenhäusern täglich genutzt und die bestehen Systeme sind in der Lage die Situation abzubilden. Sollte die Lage nicht mehr beurteilbar sein, wird ein Disclaimer veröffentlicht. Das wird aktuell als noch nicht notwendig gesehen.

2021-03-03
Labordiagnostik
– Performance des Roche Ag-Schnelltests bei britischer VoC, Einsatz POCT nach verlängerter Quarantäne
o Diskrepanz bei Anwendung von Antigentests und PCR Tests in Kliniken
o Diskrepanz trat bei Werten von über 25 auf – die Beobachtung ist eher hierauf zurückzuführen
– Gurgeln-basierte Probennahme?
o Aktualisierungen werden in AGI berücksichtigt

[Ich verstehe den Text so, dass PCR-Test bei ct-Werten größer 25 öfter positiv als Antigen-Tests geworden sind

2021-03-10
Kommunikation zum Thema Testen
Zielsetzung: Infektionen verringern
Häufig genannte Einwände
– Sehr viele der Positiven sind falsch Positiv (ja, aber die meisten sind richtig negativ)
– Nach einem falsch positiven Test macht keiner mehr mit (keine schlechten Erfahrungen mit falsch Positiven: „Lieber 2 Tage unnötig zu Hause bleiben als andere anstecken.“)
– Negative Testergebnisse als Freipass (syst. Reviews zu Risikokompensation zeigen dies nicht)
– Es machen nicht alle mit (das ist nicht nötig, bzw. die Nachfrage ist bereits sehr hoch)
– Die Leute können sich nicht selbst testen (Studien zeigen, dass das möglich ist)
– Bei positivem Resultat wird Unterstützung gebraucht (gute Kommunikation kann dies bieten) Annahmen zu den Testgründen
– Um andere nicht zu infizieren
– Um wieder am sozialen Leben teilnehmen zu können
– Um eine aktive Rolle einzunehmen, während auf die
Impfung gewartet wird Vorschläge zur RKI-Kommunikation
– Positive Aspekte der Tests betonen
– Was tun bei neg. Resultat: AHA+L, Momentaufnahme
– Was tun bei pos. Resultat: zu Hause bleiben, Arzt kontaktieren
– Wann testen: genaue Empfehlungen
– Aufforderung: Machen Sie von dem Testangebot Gebrauch und helfen Sie durch selbstverantwortliches Handeln, Infektionsketten zu unterbrechen

2021-03-10
RKI-Strategie Fragen
Sachstandsbericht aus der AG Testen mit dem BMG (Folien hier)
[…]

2021-03-19
Kommunikation
BZgA
Thema Umgang mit pos. Schnelltest-Ergebnissen
o 85% der befragten würden sich sofort isolieren nach positiven Selbsttest
o Großteil würde sich auch durch PCR-Test bestätigen lassen 75% würden ihr Umfeld informieren
o Einen 2. Schnelltest danach würden nur 50% durchführen
o Generell ist dies ein Erfolg in der kurzen Zeit, in der Schnelltests verfügbar sind
o Serielle Befragungen wäre sinnvoll, da Compliance nach mehreren falsch positiven Ergebnissen eventuell sinkt

2021-04-19
Rücknahme falscher Schnelltestergebnisse: technische Herausforderung, Ereigniskette muss beachtet werden, derzeit in Arbeit, derzeitige Timeline sieht hierzu Ende Juni/Anfang Juli vor, sollte im Stakeholder-Meeting nach vorn priorisiert werden

2021-04-21
RKI-Strategie Fragen
a) Allgemein
Bitten aus AGI:
1. Ausnahme Geimpfte von Testpflicht
o Wunsch: Geimpfte sollen bei Tests nicht mehr berücksichtigt werden,
nur noch niedrigschwellige, anlassbezogene Testung bei Symptomen.
o Die Empfehlung bleibt so, da es weiterhin zu leichten Erkrankungen von Geimpften in der Pflege kommt.
o Keine Ausnahme, wird fachlich für die richtige Empfehlung gehalten.

2024-04-28
Diskussion:
– Auffällig: AG 5-14 wird wenig per PCR getestet, zeigt aber einen
hohen Positivenanteil – sind hierbei möglw. AG-Tests ursächlich?

Das passt dazu

Der Beitrag über PCR-Tests.
Im Abschnitt zur Studie von Kämmerer et al finden sich Hinweise, wie qualitativ hochwerte PCR-Tests aussehen und welche Aussagekraft sie haben. Und es gibt eine Zusammenstellung, welche Informationen die WHO zu den PCR-Tests hatte und welche Empfehlungen sie gegeben hat. Ich lese daraus, dass die WHO aktiv für falsch-positive Testergebnisse sorgen wollte.

Regierungswissenschaftler Drosten stützte Corona-Maßnahmen durch Nichtveröffentlichung eines kritischen Papiers, auf norberthaering.de
25. 07. 2024 | Apollo News hat im Zusatzmaterial der geleakten ungeschwärzten RKI-Protokolle das vierseitige Papier von Christian Drosten gefunden, in dem dieser anlasslose Testungen und andere Maßnahmen der Regierung als untauglich kritisiert. In den RKI-Protokollen ist erwähnt, dass Drosten das Papier nicht veröffentlichen wolle, weil es dem Regierungshandeln widerspreche. ARD und Süddeutsche versuchen, den Skandal wegzuchecken,

dazu. „Textentwurf Christian Drosten: Empfehlung für den Herbst, Darstellung der Ideen und Einschätzung (Folien hier). Kontext: Der Artikel ist vertraulich. Hr. Drosten hat zwischenzeitlich entschieden, das Papier nicht zu publizieren, da ungezielte Testung im Text als nicht sinnvoll betrachtet wird und dies dem Regierungshandeln widerspricht.“ (Protokoll vom 29.07.2020)
schwaebische.de

2022-04-11
„Testungen in Schulen damals auf expliziten Wunsch der Kanzlerin aufgenommen, nicht RKI-Schwerpunkt“
zitiert nach youtube.de

Update 2024-08-25
Ein Statement von Spahn, aus dem hervorgeht, dass er wusste, wie Fallzahlen durch Ausweitung von Tests in die Höhe getrieben werden, auf youtube.de.

12.8.20, RKI: „Falsch positive Tests … bleibt ein Lieblingsthema der Verschwörungstheoretiker“
23.11.20, RKI: „Es ist mit einem hohen Anteil falsch positiver Ergebnisse zu rechnen“
10.3.21, RKI: „Testen … Einwände: Sehr viele der Positiven sind falsch Positiv (ja, aber…“
Via unbegreiflich.
https://t.me/rosenbusch/22183
RKI so:
„Es stellt sich generell die Frage, ob aktuell die Fallzahl aufgrund vermehrter Testung steigt.“
„Eine Zunahme der Testungen kann einen künstlichen Anstieg erzeugen, ohne dass sich der epidemiologische Verlauf ändert, allerdings fehlen uns dazu verlässliche Daten.“
„Testungen haben tatsächlich zugenommen, während der Positivenanteil von 13 auf 8,5% zurückgegangen ist.“
(Quelle: RKI-Protokolle, 6. April 2020, Seite 7)
Was wurden wir Maßnahmen-Kritiker seinerzeit alle durchbeleidigt, weil wir früh auf die Anzahl der Tests hingewiesen hatten…
Via P. Debionne
https://t.me/rosenbusch/21128
RKIFiles, 07.05.2020.
Follow the science!
https://t.me/rosenbusch/21099


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