Mir ist ja immer nicht so ganz wohl, bei diesem Rumgestochere in meinen Nasenlöchern. Mal sehen, was sich unter dem Mikroskop zeigt.
Versuchsaufbau: Es stehen Testkitstäbchen von Antigentests des Arbeitgebers zur Verfügung. Und zum Vergleich Biobaumwollstäbchen. Das Mikroskop ist ein einfaches Bressermikroskop mit USB-Kamera. Die Aufnahmen sind mit 4x Objektiv aufgenommen. Wieviel Vergrößerung dann insgesamt rauskommt, weiß ich nicht. Los geht’s.
So sieht ein Testkitstäbchen aus, ganz:
Und so die Baumwollvariante, ganz:
Über einen Objektträger gehalten und zwischen den Fingern gerieben ergibt für die Testkitstäbchen Abrieb, der so ausssieht:
Die Stücke sehen in der Abbildung deshalb schwarz aus, weil mit Gegenlicht fotografiert worden ist.
Zwischen den Fingern gerieben ergibt bei den Baumwollstäbchen deutlich weniger Abrieb. Der so aussieht:
Um die Nasenschleimhaut zu modellieren, habe ich es mit Bioschinken versucht. Der sieht unter dem Mikroskop so aus:
Nach einer anständigen „Probenahme“ auf dem Schinken mit dem Testkitstäbchen muss ich eine Weile suchen, um einen Abrieb zu finden. Der sieht dann so aus:
Probenahme mit dem Biobaumwollstäbchen gibt interessanterweise diesmal mehr Abrieb als beim Testkitstäbchen. Der Abrieb der Biobaumwollstäbchen sieht so aus:
Bleibt noch die Frage: Wie groß sind die Bruchstücke? Ich habe zum Vergleich den Strich von einem Geodreieck mit den gleichen Einstellungen aufgenommen. Die Dicke eines solchen Striches schätze ich zwischen 0,15 und 0,2 mm. Dann ist der Durchmesser der Testkitstäbchenfasern 5-7 Mikrometer.
Was damit machen? Mir fehlt letztlich der Vergleich, welche Art von Fremdstoffen der Körper gut wieder herausbefördert bekommt. Es riecht für mich danach, dass die Abbruchstücke sich irgendwo verhaken können. Eine Minirecherche zum Thema Glaswolle und Aspest hat keine eindeutigen Ergebnisse gebracht: Glaswolle muss seit den 2000er Jahren mindestens Fasern von 3 Mikrometern Dicke haben (baustoffwissen.de), dann sollen sie ungefährlich sein. Bei der Gefährlichkeit von Asbest soll das Verhältnis von Länge zu Durchmesser entscheidend sein (Wikipedia). Die Lungenaveolen wachsen aber beim Einatmen auf 200-300 Mikrometer an (flexikon.doccheck.com). ?
Fazit: Etwas Plastik bleibt wohl in der Nase hängen. Die Stücke von dem Testkit, die hängen bleiben, sehen zumindest nicht besonders scharf aus und scheinen auch nicht hohl mit irgendwas drin zu sein. Wie der Körper dann mit den Plastikstückchen umgehen kann ist mit unbekannt.