Wie ansteckend sind Genesene?

Neben der Impfstrategie gibt es ja auch die Strategie sich anzustecken und dann hoffentlich, vielleicht mit Unterstützung, zu genesen. Wie sieht es dann mit der Transmission der Genesenen aus? Welchen Beitrag in die eine oder andere Richtung leisten sie im Vergleich zu den Geimpften? Was folgt daraus für die Impfstrategie?

 

 

Studienlage

Ups – in dem kompletten letzten halben Jahr, seid ich intensiver die Neuigkeiten zu den Coronathemen verfolge (Stand April 2022), habe ich nicht 1 Hinweis auf eine Studie gesehen, welche die Transmission der Genesenen untersucht! Dabei ist ja das Durchlaufen einer Infektion die Basisalternative zur Impfung. Wie will ich die Spike-Impfstrategie bewerten, wenn ich die Eigenschaften der Basisalternative nicht kenne?

Stattdessen wird dann mit den Ungeimpften verglichen. Ungeimpft und nicht genesen ist ja aber kein Zustand, der sich über längere Zeit aufrechterhalten lässt. Die ungeimpft Genesenen sind die Referenzgröße!

Das Thema ist auch interessant, weil auch Geimpfte vor oder nach der Impfung eine Infektion mit oder ohne Symptome durchlaufen haben können. Da wäre ja auch interessant zu sehen, ob sich Geimpfte-Genesene von nur-Geimpften unterscheiden. Wieviel Schutzeffekt kommt von der Impfung und wieviel von der Immunantwort auf die Infektion?

Und auch hier stellt sich die Frage nach der Verantwortung: Wer hat warum nicht für brauchbare Daten gesorgt? Oder sie eingefordert?

 

Abschätzen mit Fallzahlen

Wenn Geimpfte weniger ansteckend wären als Genesene, dann müssten doch Länder mit einer hohen Impfquote kleinere Fallzahlen haben als Länder mit einer kleinen Impfquote, richtig?

Das ist aber nicht der Fall. Siehe Beitrag Mehr impfen – mehr Corona?

 

Abschätzen mit Schutz vor Infektion

Siehe die Studie aus Qatar, Abschnitt Alternative: genesen im Beitrag „Nutzen und Risiko, persönlich“.

Quintessenz: Mittelmäßiger Schutz vor Wiederansteckung. Hängt zufällig davon ab, mit welcher Variante die Immunisierung erfolgt ist und welche dann kommt. Damit ergibt sich ein anderer Verlauf als bei den Geimpften, bei denen eine klare zeitliche Abnahme zu beobachten ist. Aus diesem Vergleich kein klarer Vor- oder Nachteil gegenüber Geimpften abzuleiten.

 

Update Juli 2022: Sheddingstudie zu Variante BA.1

Im Juli 2022 erscheint diese Studie: Duration of Shedding of Culturable Virus in SARS-CoV-2 Omicron (BA.1) Infection.

BA.1 ist eine der frühen Omikronvarianten. Die Studie unterscheidet bei den impfstofffreien Probanden wieder nicht zwischen genesen und noch keinen Kontakt mit Sars-Cov-II gehabt. Eine reine genesenen Gruppe dürfte eher besser abschneiden. Anzahl Teilnehmer n=66. Ergebnis: Kein Unterschied zwischen Grundimmunisierten und Ungeimpften. Aber: Die Geboosterten brauchen deutlich länger, bis die Viren aus den Nasenabstrichen nicht mehr kultiviert werden können
(Siehe Figure 1E. Was mich bei der Interpretation dieser Abbildung irritiert hat, ist dass sich die Linie der Geboosterten und der Ungeimpften am Tag 10 nochmal berühren. Das ist aber eine Folge der Treppendarstellung. Der zu diesem Zeitpunkt aktuelle Wert für die Geboosterten liegt deutlich darüber.)

 

Sterile Immunität: Nur mit ungeimpft Genesenen!?!!

Das folgende Argument wird besonders von Gert Vanden Boosche vorgetragen. Das Argument geht so:

Letztlich brauchen wir sterile Immunität, um die Infektionsketten zu unterbrechen und die Wellen so gut es geht zu stoppen.

Mit den zur Verfügung stehenden Impfungen werden die Infektionsketten nicht gebrochen. In den Wellentälern gibt es einen nennenswerte Anzahl an geimpften Infizierten. Dadurch ist mit Resistenzbildung zu rechnen, eventuell auch mit ADE.

Für eine sterile Immunität muss die Immunantwort in den Atemwegsschleimhäuten stark und trainiert sein. Dieses Training findet durch eine Infektion statt.

Problem: Wenn Geimpfte sich infizieren, dann übernehmen die Impfantikörper tendenziell das Kommando. Die Impfantikörper verdrängen die Antikörper des angeborenen Zweigs des Immunsystems. Und zwar wohl nicht nur im Fall einer Sars-Cov-II Infektion, sondern auch bei einigen anderen Infektionen. Das Immunsystem der Kinder wäre durch Infektion gut trainierbar, wird aber durch die Impfung besonders stark am Lernen gehindert.

Das heißt, letztenendes brauchen wir soviele ungeimpft Genesene mit starkem angeborenem Immunsystem wie möglich, zum Beispiel genesene Kinder, um Infektionsketten zu beenden.

Soweit die Argumentation. Vanden Boosche hat, soweit ich das verstehe, einige Erfahrung mit Impfungen und ist sich bei den Mechanismen sicher. Wie die Zusammenhänge im einzelnen sind, durchschaue ich nicht. Eine gute Zusammenfassung, in der auch deutlich wird wie wichtig es, Klarheit über diese Zusammenhänge zu bekommen, findet sich hier:

https://www.voiceforscienceandsolidarity.org/videos-and-interviews/part-1-children-vaccination-english

Als ein Indiz, dass diese Argumentation einen wirksamen Aspekt des Geschehens beschreibt, werte ich die Beobachtung, dass in hoch geimpften Ländern die Inzidenzen tendenziell höher sind als in weniger geimpften Ländern. Siehe dazu https://coronaquest.de/laesst-sich-sars-cov-ii-kleinimpfen/.

 

Zusammenfassung

Ungeimpft Genesene sind höchstens gleich ansteckend wie Geimpfte. Es gibt Argumente dafür, dass ungeimpft Genesene eine sterile Immunreaktion haben können und damit die Infektionskette unterbrechen können, was bei Geimpften unwahrscheinlich ist.

 

Eine Darstellung des Immunsystems (mucosal, systemic, innate, aquired) findet sich auf https://notesfromthesocialclinic.org.

81 Studien bei denen natürliche Immunität gleich oder besser abschneidet als die Covid-Impfungen: https://childrenshealthdefense.org/defender/research-natural-immunity-covid-brownstone-institute/

 

gepostet am 2022-03-29
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