Es war doch solidarisch!?

Ein offener Leserbrief zu Eine Antwort auf: „War dies möglich, so ist alles möglich“

 

Mitte November 2022 veröffentlicht die Berliner Zeitung zunächst einen Beitrag von Michael Andrick mit dem Titel War dies möglich, so ist alles möglich. Auf diesen Beitrag antwortet der Chefredakteur Tomasz Kurianowicz (Antwort). Er sieht die Maßnahmen in erster Linie vorsichtiges Handeln bei Unsicherheit und Solidarität. Er sieht eine gesellschaftliche Kluft, und ruft dazu auf diese zu schließen. Durch zuhören und einfühlen auf die andere Seite. Das habe ich gerne als Anlass genommen und ihm folgenden Leserbrief geschrieben:

 

Sehr geehrter Herr Kurianowicz!

Ich möchte mich zunächst sehr bei Ihnen bedanken, dass Sie in der Berliner Zeitung verschiedene Positionen zu Wort kommen lassen! Und diese auch zueinander Stellung nehmen können.

Meine Position liegt näher an der Position von Herrn Andrick und ich möchte Ihnen gerne ein paar Impulse mitteilen, die dazu geführt haben, dass dem so ist.

 

Den Ausbruch von Corona habe ich auch als unwägbar und bedrohlich empfunden. Dann gab es allerdings zwei Merkwürdigkeiten, die mich sehr skeptisch gestimmt haben:

1) Es wurde mit Angst operiert. Rund um die Uhr aus allen Kanälen wurden Bedrohungsszenarien ausgemalt. Nun kann es ja sein, dass tatsächlich eine sehr bedrohliche Lage vorliegt und der Bedrohung ins Auge geschaut werden muss. Aber es ist auch bekannt, dass Angst ein Mittel ist, um die Bevölkerung gefügig zu machen. Das ist eine der Lehren aus dem Dritten Reich. Ich habe keine Stimmen gehört oder gelesen, die gesagt hätten: „Obacht, wir müssen hier sehr genau hinschauen, hier wird mit Angst operiert. Gibt es eine äußere Bedrohung und wird Angst genutzt um andere Ziele durchzusetzen? Was wird gespielt?“ Dass hier jegliche politische Vorsicht aufgegeben worden ist, macht mich immer noch fassungslos.

2) Der zweite Aspekt war, dass zwar dauernd von Wissenschaftlichkeit die Rede war, aber zu Beginn die Fallzahlen seid Beginn des Ausbruchs einfach addiert worden sind. Was zwar eine steigende Kurve ergibt, aber nicht das aktuelle Infektionsgeschehen. Das wurde dann nach einer Weile aufgegeben zugunsten der Inzidenzzahlen – die allerdings nicht in Bezug auf die Anzahl der getesteten Personen bezogen worden sind. Beides in krassem Widerspruch zu grundlegenden statistischen Auswertungsregeln. – Was im Übrigen gleich mehrfaches katastrophaes Versagen bedeudet: Derjenigen, die die Zahlen bereitstellen (so sie denn nicht böswillig sind), derjenigen die sie veröffentlichen, und derjenigen die sich das bieten lassen.

Ist das nicht ein Indikator für die Art und Weise, wie die Krise gemanaged worden? Wird da die Position von Andrick verständlicher, vielleicht?

Nächstes Thema: Solidarität und vorsichtiges Handeln zum Schutz der vulnerablen Gruppen. Zu sehen, wie viele Menschen etwas für die Gemeinschaft tun wollten, hat mich auch positiv berührt. Ich fürchte nur, dass wie oben das Vorgeben von Wissenschaftlichkeit, die Idee von Solidarität missbraucht worden ist. Wie bei den Fallzahlen, deren Unstimmigkeit erst sichbar wird, wenn die Erhebungsmethoden in den Blick genommen werden, so möchte ich anregen, auch bei dem Thema Solidarität nochmal breiter und tiefer hinzusehen, was die Bundesregierung und wir als Gesellschaft unter dieser Fahne veranstaltet haben. Das ist wie bei dem Märchen von den sieben Geißlein: Nur weil eine Pfote weiß ist, heißt es nicht, dass es eine Pfote von Mutter-Geiß ist. Um das rauszubekommen, braucht es genaueres Hinschauen.

Zum Beispiel haben wir ja lange Erfahrung mit Atemwegserkrankungen. Und viele Hinweise und Studien darauf, was unserem Immunsystem gut tut. Vieles davon vergleichsweise günstig zu haben, vieles davon so gut wie ohne Nebenwirkungen. Wenn es tatsächlich um das Wohlergehen der vulnerablen Gruppen gegangen ist, warum wurde dann nicht aktiv dafür gesorgt, dass die Bevölkerung auf diesem Gebiet bestmöglich gewappnet ist?

Oder nehmen wir speziell zur Behandlung von Virenerkrankungen, die Möglichkeit mit Ivermectin zu behandeln. Es gab schon Ärzte, die damit bei Corona Erfolge vermeldet haben. Für das Medikament gab es den Nobelpreis für Humanmedizin. Es wurde 20 Jahre schon verwendet mit sehr überschaubaren Nebenwirkungen. Und es kostet fast nichts. Es hätte einfach versucht werden können. Lange bevor die Impfungen fertig waren. Stattdessen wurde es bei uns als Pferdeentwurmungsmittel geframed. Das klingt doch nicht danach, als wäre hier einer äußeren Bedrohung mit allen Mitteln und Ausschöpfen aller Möglichkeiten die Stirn geboten worden, oder?

Dann: Wenn es wirklich um die vulnerablen Gruppen gegangen wäre. Warum hat man ihnen das Recht zur Mitsprache genommen? Darüber zu entscheiden, ob sie ihre letzte Zeit noch ihre Angehörigen sehen wollen?

Dann möchte ich noch etwas zur Solidarität sagen. Ich habe mich entschieden, den Weg ohne die Corona-Impfungen zu gehen. Und ich hätte gut verstanden, wenn die Debatte so gegangen wäre: „Ok, wir haben also die Impfstrategie und die Genesenenstrategie. Die beiden sind nicht kompatibel. Lasst uns sehen, wie wir die beiden Gruppen bestmöglich auseinanderhalten, bis klar ist, welche Strategie wie wirkt.“ Das hätte ich verstanden. Und auch respektvoll gefunden. Was aber passiert ist, ist, dass die Ungeimpften vom Bundespräsidenten bis zum kleinsten Ortsblatt als dumm und verstandslos, rücksichtslos und asozial beschimpft worden sind. Sie sind gesellschaftlich geächtet und ausgegrenzt worden. Es ist versucht worden, ihnen die wirtschaftliche Grundlage zu nehmen. Da sowohl Politiker als auch Medien diese Ächtung getragen haben, war es Absicht, richtig? Was hat Fertigmachen und Ausgrenzen mit Solidarität zu tun? Und dann ist ja auch die Frage, ob diejenigen, die sich haben impfen lassen, wirklich solidarisch waren, oder ob sie dem Druck nachgegeben haben. Dann war es erzwungener Gehorsam und keine Solidarität, richtig?

Und, was meinen Sie?: Helfen diese Impulse ein bisschen die Position von Andrick zu verstehen?

Spielerische Grüße
Michael Rumpelt

 

gepostet am 2022-11-23

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