Irgendwann im Herbst 2021. Im Auto, ich höre Radio, Deutschlandfunk oder D-radio. Diskussionssendung zu Corona. Ich erfahre, dass es unmöglich ist mit mir zu reden. Dass nur darauf gehofft werden kann, solange auf mich einzureden, bis ich endlich aufgebe und mich impfen lasse.
Sie reden über mich. Nicht mit mir. Sie haben die Wahrheit gepachtet, keine abweichende Meinung möglich. Keine Diskussion. Argumente, die mich bewegen, kommen nicht vor. Ich das Irrlicht. Das war der Auftakt.
Mich hat nicht gestört, dass ich nach meinem Impfstatus gefragt werde. Es gibt unterschiedliche Wege, und ich finde schon, dass andere wissen können sollen, wie ich mich entschieden habe. Nicht um mich zu verurteilen, sondern um praktisch die Dinge zu arrangieren.
Es wurde gehetzt. Wochenlang. Bis hoch zum Bundespräsidenten. Wurde mir abgesprochen, über Verstand zu verfügen. Oder Moral. Über Gemeinsinn. Noch dazu gehören zu dürfen. Viele in meinem Umfeld haben den Respekt zu mir bewahrt, ich danke dafür, aber nicht alle. Die haben mich angeblafft. Und wenn ich dann das Radio angemacht habe, wusste ich, vorher sie den Ton hatten. Ein Eindruck davon ist auf ich-habe-mitgemacht.de dokumentiert.
Im Frühjahr 2021 war es noch Verschwörungstheorie vor einer heraufkommenden Impfpflicht zu warnen. Kein Jahr später ist die allgemeine Impfpflicht nur knapp im Bundestag gescheitert. Wie würdest du dich fühlen, wenn dir der Verstand von höchster politischer Ebene abgesprochen wird, und über Zwangsmaßnahmen diskutiert wird?
Dann kam die einrichtungsbezogene Impfpflicht. Bangen vor Bußgeldern. Um den Arbeitsplatz. Eiertanz am Arbeitsplatz.
Warum ich das schreibe: Wie kann ich Menschen vertrauen, die mir den Verstand abgesprochen haben?